In der Nachfolge Jesu habe zwar jede Form der Gewaltlosigkeit Vorrang, sagte der evangelische Theologe am Samstag im "Wort des Bischofs" im RBB-Radio. Zugleich sei es aber "völlig unmöglich, Menschen sich selber zu überlassen, die Bombenhagel und Tod im Moment wehrlos ausgesetzt sind". "Zur christlichen Friedensethik gehört deshalb auch, Menschen ihr Recht auf Selbstverteidigung nicht zu nehmen, gerade auch in völkerrechtswidrigen, verbrecherischen Angriffskriegen", sagte der Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz.
Schutz der Schwachen und Schwächsten
In solchen Fällen seien auch Waffenlieferungen zur Unterstützung der Selbstverteidigung "legitim, ja womöglich richtig", sagte der Bischof, der sich jüngst für eine Diskussion über die christliche Friedensethik ausgesprochen hatte. Dies sei zum Schutz der Schwachen und Schwächsten, "zur Abwehr des Übermächtigen". Für einen im Pazifismus aufgewachsenen Menschen wie ihn sei das schwer auszusprechen, räumte er ein. Es mache deutlich, wie schrecklich die Zeiten seien. "Es ist so ein Moment, in dem wir schuldig werden, was wir auch tun oder eben nicht tun", sagte Stäblein.