Gemäß der Mitteilung werden die Kitas gebeten, je zwei Notplätze pro Gruppe für ukrainische Kinder zur Verfügung zu halten. Die Gemeinden werden aufgerufen, ihre Pfarrzentren für schulische und außerschulische Gruppenangebote zu öffnen.
"Wir alle stehen als Kirche in der Verantwortung, unseren Beitrag zur Hilfe und Unterstützung zu leisten", heißt es in dem Schreiben. Bislang sind nach Angaben der Vereinten Nationen rund 3,6 Millionen Menschen aus der Ukraine geflohen, die meisten von ihnen Frauen und Kinder. Weitere 6,5 Millionen sind innerhalb der Ukraine auf der Flucht. Das entspricht etwa einem Viertel der Bevölkerung.
Weitere Kinder werden erwartet
Bislang sind rund 230.000 Geflüchtete in Deutschland angekommen, die meisten in Großstädten – der Bedarf an Aufnahme, Begleitung, Hilfe und Unterstützung wird weiter steigen. In Köln werde eine noch unbekannte Anzahl von Kindern erwartet, so Kleine und Krücker in ihrem Aufruf. "Wir rufen Sie daher dringend dazu auf, als Kirchengemeinde die Anliegen der Geflüchteten Kinder und Familien zu unterstützen", so ihr Appell.
Dies könne beispielsweise durch folgende Maßnahmen erfolgen: Belegung der zwei sogenannten "Korridorplätze" je Gruppe als Notplätze mit Kindern aus der Ukraine; das Pfarrzentrum, vor allem an den Vormittagen, für schulische oder außerschulische Gruppenangebote zur Verfügung stellen – in intensiver Kooperation mit den Schulen im Stadtviertel; Unterstützung von Familien und Kindern durch ehrenamtliches Engagement in Flüchtlings-Unterkünften und die Unterstützung von Familien und Kindern, die in Privatwohnungen untergekommen sind.
Solidarität auf allen Ebenen
"Heißen Sie die Menschen in Ihren Gemeinde herzlich willkommen“, so Kleine und Krücker. "Ja, die vor uns liegende Aufgabe ist eine Kraftanstrengung. Die derzeitig sichtbare Solidarität auf allen Ebenen, die Bereitschaft, anzupacken und die vielfachen Unterstützungsangebote aus der Gesellschaft machen aber auch Hoffnung: Hoffnung, dass wir gemeinsam die Fluchtfolgen für in Köln ankommende Menschen abmildern können."
Stadtdechant Msgr. Robert Kleine hatte der Stadt Köln bereits kurz nach Ausbruch des Krieges die Unterstützung der katholischen Kirche bei der Aufnahme und Begleitung von Flüchtlingen zugesagt.
Der Caritasverband für die Stadt Köln ist auf vielfältige Weise in der Ukraine-Hilfe engagiert. In den städtische Flüchtlings-Unterkünften und in der KölnMesse werden über 1000 Menschen von der Caritas betreut, hinzu kommt eine massive Nachfrage nach Beratung. Neben der Aktion Neue Nachbarn (ANN), die berät und weitere Unterstützungsangebote vermittelt, sind auch viele Haupt- und Ehrenamtliche der Caritas in der Ukraine-Hilfe aktiv.