Papstbesuch in Kiew laut Nuntius derzeit unmöglich

Geheime Reise "nicht denkbar"

Einen Besuch des Papstes in Kiew hält der Apostolische Nuntius in der ukrainischen Hauptstadt derzeit für unmöglich. Die Sicherheitslage lasse dies keinesfalls zu, sagte Erzbischof Visvaldas Kulbokas einem italienischen Magazin.

Papst Franziskus besteigt Flugzeug / © Gregorio Borgia (dpa)
Papst Franziskus besteigt Flugzeug / © Gregorio Borgia ( dpa )

Es ginge nicht ohne einen auch nur begrenzten Waffenstillstand "sowohl für den Papst als auch für die Menschen, die mit ihm beten sollen", so Kulbokas gegenüber "Famiglia cristiana". Ohne dies "wäre die Sicherheit aller gefährdet". Eine geheime Reise von Franziskus sei hingegen nicht denkbar.

Wolodymyr Selenskyj (l) mit Papst Franziskus im Jahr 2020 / © Gregorio Borgia (dpa)
Wolodymyr Selenskyj (l) mit Papst Franziskus im Jahr 2020 / © Gregorio Borgia ( dpa )

Sowohl der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj wie auch Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko hatten den Papst nach Kiew eingeladen.

Reise würde Vermittlung zunichte machen

Nach Ansicht diplomatischer wie theologischer Beobachter würde ein Besuch von Franziskus in der ukrainischen Hauptstadt derzeit noch jede Aussicht auf eine vermittelnde Rolle des Vatikan zunichte machen.

Nach einem Raketenangriff in Kiew / © Emilio Morenatti (dpa)
Nach einem Raketenangriff in Kiew / © Emilio Morenatti ( dpa )

Erzbischof Kulbokas sagte der "Famiglia cristiana", über diplomatische Kanäle habe er in Moskau zu erreichen versucht, dass etwa Waisenhäuser geschont werden oder Korridore zur Evakuierung von Kindern geöffnet werden. Immerhin habe er die Rückmeldung erhalten, man werde die Anliegen berücksichtigen.

Papst lobt europäische Solidarität mit Ukraine-Geflüchteten

Papst Franziskus hat den Menschen in Europa für ihre Solidarität mit Geflüchteten aus der Ukraine gedankt. Europa reagiere auf den Krieg nicht nur auf Ebene der höchsten Institutionen, sondern auch auf jener der Zivilbevölkerung, sagte er am Samstag bei einem Treffen mit italienischen Funkamateuren. Es hätten sich so viele Menschen mobilisiert, um den Flüchtlingen zu helfen. Dies sei ein konkreter, handwerklicher Weg, Frieden zu schaffen.

Papst Franziskus und im Vordergrund eine Marienikone / © Paul Haring (KNA)
Papst Franziskus und im Vordergrund eine Marienikone / © Paul Haring ( KNA )
Quelle:
KNA