Das sagte der Leiter des Außenamtes des Moskauer Patriarchats, Metropolit Hilarion, am Wochenende im russischen Fernsehen. "Es wird ein persönliches Treffen sein", fügte er hinzu.
Ort für Zusammenkunft bleibt unklar
Für die Beziehungen zwischen der russisch-orthodoxen und der römisch-katholischen Kirche seien solche persönlichen Begegnungen sehr wichtig, so Hilarion. Einen möglichen Ort für eine Zusammenkunft nannte er nicht. In der Vergangenheit hatte er ein Treffen in Moskau ausgeschlossen.
Zuletzt war es am 16. März zu einem Videogespräch beider Kirchenoberhäupter gekommen. Dabei ging es laut Angaben des Vatikan "um den Krieg in der Ukraine" und die "Rolle der Christen und ihrer Seelsorger". Diese müssten alles tun, "damit der Frieden sich durchsetzt".
Ein gemeinsames Kommunique der Unterredung gab es allerdings nicht. Kyrill I. sagte zwei Tage später vor dem Obersten Kirchenrat in Moskau, bei seinen Videotelefonaten mit Franziskus und dem anglikanischen Primas Justin Welby habe es jeweils ein "hohes Maß an Einigkeit und Verständnis" gegeben.
"Und vielleicht ist der wichtigste Eindruck, den ich bekommen habe: Unsere Gesprächspartner haben sich nicht von uns distanziert, sie sind nicht zu unseren Feinden geworden", so der Patriarch.
Kritik an Kyrill I.
Kritiker warfen Kyrill I. daraufhin eine Vereinnahmung des Videotelefonats mit dem Papst für eigene Zwecke vor. Der Patriarch habe die Unterhaltung mit Franziskus "in das eigene Weltbild eingepasst", sagte etwa der Paderborner Theologe Johannes Oeldemann. Die Predigten Kyrills zeigten eindeutig, dass er die russische Invasion in die Ukraine unterstütze.
Franziskus hatte im Dezember 2021 bei seiner Rückreise aus Athen gesagt, er sei bereit, Kyrill I. ein zweites Mal zu treffen. Das erste Treffen des römischen Papstes mit dem Moskauer Patriarchen fand 2016 in Havanna auf Kuba statt. Kurz vor Weihnachten hatte Franziskus mit Hilarion im Vatikan über eine mögliche zweite Zusammenkunft gesprochen.