Overbeck sprach von Schulte Berge als "einen wachen Zeitgenossen, der die Geschichte des Bistums Essen wesentlich mitgestaltet und mitgeprägt hat".
Schulte Berge, ältester Priester des Ruhrbistums, stand dem Essener Domkapitel von 1978 bis 1993 vor. Von 1974 bis 1992 war er zudem stellvertretender Generalvikar. Geboren wurde er am 13. September 1918 in Gladbeck.
In Münster studierte er Theologie, unterbrochen durch die Kriegsjahre, die er als Soldat und als Kriegsgefangener in Chartres (Frankreich) erlebte. Am 22. Mai 1948 empfing er durch den Münsteraner Bischof Michael Keller die Priesterweihe.
Domvikar, Domkapitular und Dompropst
Nach ersten Seelsorgeaufgaben in Warendorf und Münster kam Schulte Berge 1957 als Kaplan nach Duisburg. Nach Gründung des Bistums Essen 1958 übernahm er Aufgaben im Schulreferat des Generalvikariates. Er wurde Domvikar, Domkapitular und am 1. April 1978 Dompropst.
Zusätzlich trug er die Verantwortung für die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des Ruhrbistums. Außerdem war er unter anderem Vorsitzender der Gemeinsamen Kommission der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der nordrhein-westfälischen Landeskirchen und Diözesen und Aufsichtsratsvorsitzender der Wochenzeitung "Rheinischer Merkur".
"Du darfst dich nicht ärgern"
Nachdem er mit 75 Jahren in den Ruhestand gegangen war, engagierte er sich über viele Jahre in der Jugend- und Altenhilfe in der "Fürstin-Franziska-Christine-Stiftung".
Als bodenständig und optimistisch erlebten ihn Besucher und Gesprächspartner bis zuletzt. Auf die Frage, mit welchem Rezept man ein so hohes Alter erreichen kann, antwortete der damals 100-jährige Schulte Berge. "Du darfst dich nicht ärgern", und fügte hinzu: "Dann freuen sich nur die anderen."