"Ich hoffe, dass Malta diejenigen, die an seinen Küsten landen, immer so behandeln wird, dass es für sie wirklich ein sicherer Hafen ist", sagte er am Sonntagnachmittag zum Abschluss seines zweitägigen Besuchs auf der Mittelmeerinsel. Am Samstag erst seien wieder Menschen vor der libyschen Küste ertrunken.
Die Grundrechte geflüchteter Menschen würden oft verletzt, "leider manchmal mit der Komplizenschaft der zuständigen Behörden", kritisierte Franziskus unter Beifall anwesender Migranten.
Fremde aufzunehmen brauche Zeit und Liebe
Stattdessen sollte Aufnahmezentren wie das "Giovanni XXIII. Peace Lab", Orte der Menschenfreundlichkeit sein. Fremde aufzunehmen brauche Zeit und Liebe, so der Papst. Daher müsse man "denjenigen, die diese Herausforderung hier in Malta angenommen und dieses Zentrum mit Leben erfüllt haben, ein großes Dankeschön sagen."
Bei dem Treffen forderte Franziskus auch Migranten und Flüchtlinge auf, zu einer Willkommenskultur und Geschwisterlichkeit beitragen.
"Ich halte es für sehr wichtig, dass die Migranten in der heutigen Welt zu Zeugen der menschlichen Werte werden, die für ein würdiges und geschwisterliches Leben unerlässlich sind."
Bewohner erzählen von Erfahrungen
Zwei Bewohner des Zentrums, die aus Afrika stammen, hatten dem Papst von ihren Erfahrungen erzählt. So habe einer sechs Versuche unternommen, das Mittelmeer zu überqueren. In Malta sei er dann zunächst einmal in ein Internierungslager gesperrt worden.
Das Zentrum "Giovanni XXIII. Peace Lab" befindet sich in der maltesischen Aufnahmeeinrichtung Hal-Far an der Südküste der Insel.
Es wurde 1971 von einem Franziskaner gegründet und wird heute von einer Freiwilligen-Organisation geleitet. Derzeit hielten sich dort etwa fünfzig Migranten auf, die vor allem aus Somalia, Eritrea und dem Sudan über Libyen eintrafen. Sie erhalten dort Fortbildungen und Schulungen.