Papst besucht Paulusgrotte auf Malta

Bitte um Aufnahme Gestrandeter

Zu Beginn seines zweiten Besuchstags auf Malta hat Papst Franziskus die Paulusgrotte in der Stadt Rabat besucht. Dort soll der Apostel Paulus nach einem Schiffbruch im Jahr 60 n. Chr. einige Wochen verbracht haben.

Papst Franziskus betet in der Paulusgrotte in Rabat (Malta) / © Vatican Media/Romano Siciliani (KNA)
Papst Franziskus betet in der Paulusgrotte in Rabat (Malta) / © Vatican Media/Romano Siciliani ( KNA )

In der Grotte sprach der Papst am Sonntagmorgen ein längeres Gebet, in dem er erneut um Aufnahmebereitschaft für Schiffbrüchige bat.

"Hilf uns", so betete Franziskus, "schon von weitem die Bedürfnisse derer zu erkennen, die in den Wellen des Meeres ums Überleben kämpfen, zerschellt an den Felsen eines unbekannten Ufers. Lass nicht zu, dass unser Mitgefühl sich in leeren Worten erschöpft, sondern entzünde das Feuer der Gastfreundschaft."

Erinnerung an Schiffbruch des Paulus

Dabei erinnerte er an den Schiffbruch des Paulus, der auf dem Weg nach Rom war, wo ihm der Prozess gemacht werden sollte. Ihn, den Unbekannten, so der Papst, hätten die Menschen auf Malta aufgenommen und "mit ungewöhnlicher Menschenfreundlichkeit behandelt", wie es in der Apostelgeschichte im Neuen Testament heißt.

Gebet des Papstes in der Paulusgrotte auf Malta

In der Paulusgrotte in Rabat auf Malta hat Papst Franziskus ein Gebet gesprochen, in dem er an die Aufnahme des schiffbrüchigen Apostels erinnerte und zugleich darum bat, auch heute Schiffbrüchige aufzunehmen. Die Katholische Nachrichten-Agentur (KNA) dokumentiert das Gebet in der offiziellen Übersetzung:

Barmherziger Gott, in deiner wunderbaren Vorsehung hast du gewollt, dass der Apostel Paulus den Bewohnern von Malta, die dich noch nicht kannten, deine Liebe verkündet hat. Er hat ihnen dein Wort verkündet und hat all ihre Krankheiten geheilt.

Nachdenklich: Papst Franziskus / © Paul Haring (KNA)
Nachdenklich: Papst Franziskus / © Paul Haring ( KNA )

Bereits am Vortag hatte der Papst erneut dazu aufgefordert, in den Menschen, die auf der Suche nach Frieden und einer besseren Zukunft nach Europa kommen, keine Bedrohung, sondern Geschwister und auch eine Chance zu sehen. Allerdings gehe das nur in gemeinsamer, solidarischer Anstrengung.

Die Grotte sowie die darüber erbaute Kirche hatten auch Franziskus' Vorgänger Johannes Paul II. im Mai 1990 und Benedikt XVI. im April 2010 besucht. Neben Zypern und Griechenland ist auch Malta ein Land, in dem der Apostel Paulus (vor 10 - ca. 64 n. Chr.) eine wichtige Rolle in der Frömmigkeit des Landes spielt. In der Paulus-Basilika in Rabat traf der Papst zudem Vertreter anderer christlicher Kirchen und eine Reihe weiterer Personen.

Treffen mit Jesuiten

Noch vor dem Besuch der Grotte hatte Franziskus in der Apostolischen Nuntiatur eine Gruppe von Jesuiten getroffen, um sich mit ihnen auszutauschen. Diese Begegnungen sind bei den Reisen des Papstes aus Argentinien, der selber dem Orden angehört, inzwischen ein fester Programmpunkt.

Im Anschluss an das Treffen in Rabat fährt der Papst ins zehn Kilometer entfernte Floriana, unmittelbar vor der Hauptstadt Valletta. Dort feiert er auf einem Platz einen Gottesdienst, zu dem mehrere Tausend Menschen erwartet werden.

Apostolische Reise Seiner Heiligkeit Franziskus nach Malta (2. bis 3. April 2022)

Samstag, 2. April: Rom - Malta

08.30 Uhr: Abflug vom römischen Flughafen Fiumicino nach Malta

10.00 Uhr: Ankunft am Flughafen Malta mit offizieller Begrüßung

10.50 Uhr: Höflichkeitsbesuch beim Staatspräsidenten im "Botschafterzimmer" des Großmeisterpalastes in Valletta

11.35 Uhr: Begegnung mit dem Premierminister in der "Pagenkammer" des Großmeisterpalastes in Valletta

Luftbild der berühmten alten Mellieha-Pfarrkirche auf Malta / © Karina Movsesyan (shutterstock)
Luftbild der berühmten alten Mellieha-Pfarrkirche auf Malta / © Karina Movsesyan ( shutterstock )
Quelle:
KNA