Die Domkantorei Köln unter der Leitung von Winfried Krane sang die Missa Brevis von Giovanni Pierluigi da Palestrina. An der Orgel: Ulrich Brüggemann.
Mit dem Abend des Gründonnerstages oder Hohen Donnerstages beginnt das österliche Triduum, das Gedächtnis von Leiden, Tod und Auferstehung Jesu.
Das letzte Mahl Jesu mit seinen Jüngern am Vorabend seines Todes steht im Mittelpunkt. Jesus feiert mit ihnen das jüdische Paschamahl und gibt bei diesem Ritus durch die Deutung von Brot und Wein als seinen Leib und sein Blut dem Mahl einen neuen Sinn. Für uns gibt Jesus sich hin und stiftet in der Hingabe seines Lebens einen Neuen Bund. Dankbar für das kostbare Vermächtnis der Eucharistie erinnert uns diese Feier besonders an die Liebe des Herrn, die den Tod überdauert. Der Auftrag Jesu: „Tut dies zu meinem Gedächtnis!“ (Lk 22, 19) führt die Christen immer wieder zu dieser Mahlgemeinschaft zusammen.
An der Stelle, wo die Synoptiker das Abendmahlsgeschehen berichten, spricht Johannes von der Fußwaschung. Weil Eucharistie und Fußwaschung zwei Seiten der einen großen Liebe Jesu verdeutlichen, wird in manchen Gottesdiensten an diesem Abend auch eine Fußwaschung vorgenommen.
Nach dem Gloria des Abendmahlsgottesdienstes verstummen Glocken und Orgel bis zur Feier der Osternacht. Vom Altar wird aller Schmuck entfernt, und die konsekrierten Hostien werden zu einem Nebenaltar getragen. Dort sind die Christen zur Anbetung, zur Betrachtung der Abschiedsreden Jesu und zum Gedenken an die Ereignisse nach dem Mahl eingeladen (Verrat durch Judas, die Angst Jesu im Ölgarten, seine Gefangennahme, die Verleugnung durch Petrus und das Verhör vor dem Hohen Rat).
Quelle: Magnificat. Das Stundenbuch. Die Heilige Woche 2022