Evangelikaler Geistlicher in Butscha getötet

"Keine Worte, um den Schmerz auszudrücken"

Unter den mutmaßlich von russischen Soldaten getöteten Zivilisten im ukrainischen Butscha ist auch ein protestantischer Geistlicher. Der Dekan des "Kiewer Slawischen Evangelikalen Seminars" soll tot auf der Straße gefunden worden sein.

Zwei ukrainische Soldaten bergen getöteten Zivilisten in Butscha / © Felipe Dana (dpa)
Zwei ukrainische Soldaten bergen getöteten Zivilisten in Butscha / © Felipe Dana ( dpa )

Das "Kiewer Slawische Evangelikale Seminar" teilte auf Facebook mit, ihr Dekan Witali Winogradow sei in dem Kiewer Vorort tot aufgefunden worden: "Es gibt keine Worte, um all den Schmerz unserer Herzen auszudrücken." Zu den näheren Umständen seines Todes machte die Einrichtung keine Angaben. Einem Medienbericht zufolge lag seine Leiche auf einer Straße.

Das Massaker von Butscha

Nach dem Rückzug der russischen Truppen waren in Butscha und anderen Kiewer Vorstädten am vergangenen Wochenende laut der ukrainischen Generalstaatsanwaltschaft insgesamt mehr als 400 tote Zivilisten geborgen worden. Sie lagen teils erschossen auf Straßen, manche gefesselt. Die ukrainische Staatsführung und auch Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) sprachen von einem Kriegsverbrechen. Russlands Außenminister Sergej Lawrow sagte hingegen, die Ukraine wolle durch eine "Inszenierung" Russland schaden.

Quelle:
KNA