Bischof Bätzing schockiert über Gräueltaten in Butscha

"Ein schweres Verbrechen"

Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, hat sich entsetzt über Gräueltaten an Bewohnern der ukrainischen Stadt Butscha geäußert. "Die Berichte und Bilder aus der ukrainischen Stadt Butscha schockieren mich."

Ukraine, Butscha: Zwei ukrainische Soldaten gehen auf einer Straße, die übersät ist mit zerstörten russischen Militärfahrzeugen / © Rodrigo Abd (dpa)
Ukraine, Butscha: Zwei ukrainische Soldaten gehen auf einer Straße, die übersät ist mit zerstörten russischen Militärfahrzeugen / © Rodrigo Abd ( dpa )

Das sagte der Limburger Bischof am Sonntagabend der Deutschen Presse-Agentur.

Bischof Georg Bätzing / © Harald Oppitz (KNA)
Bischof Georg Bätzing / © Harald Oppitz ( KNA )

"Ich bete für die Opfer und die Hinterbliebenen - und um Reue für die Täter. Die Ermordung von Zivilisten ist auch im Krieg ein schweres Verbrechen, das gesühnt werden muss. Die russische Armee, Justiz und Regierung sind verpflichtet, gegen die Verantwortlichen vorzugehen, sonst handeln sie selbst kriminell."

Aufnahmen von Leichen auf den Straßen

Nach dem Rückzug russischer Truppen aus dem Nordwesten der ukrainischen Hauptstadt hatten Aufnahmen von Leichen auf den Straßen von Butscha international für Entsetzen gesorgt.

Ein Mitglied der zivilen Schutztruppe betrachtet unter einer Decke am Rande der Autobahn, 20 km von Kiew entfernt, vier tote Zivilisten. Fast 300 Zivilisten wurden entlang der Straße zwischen Zhytomyr und Kiew in der Nähe von Butscha getötet. / © Mykhaylo Palinchak/SOPA Images via ZUMA Press Wire (dpa)
Ein Mitglied der zivilen Schutztruppe betrachtet unter einer Decke am Rande der Autobahn, 20 km von Kiew entfernt, vier tote Zivilisten. Fast 300 Zivilisten wurden entlang der Straße zwischen Zhytomyr und Kiew in der Nähe von Butscha getötet. / © Mykhaylo Palinchak/SOPA Images via ZUMA Press Wire ( dpa )

Die Ukraine hat in der Region rund um die Hauptstadt Kiew die Leichen von insgesamt 410 Bewohnern geborgen, wie die ukrainische Generalstaatsanwältin Iryna Wenediktowa am Sonntagabend auf Facebook schrieb.

Ukraine macht Russland verantwortlich

Gerichtsmediziner und andere Spezialisten seien im Einsatz, um die Leichen zu untersuchen und Ermittlungen aufzunehmen.

Die Ukraine macht für das Massaker russische Truppen verantwortlich, die die kleine Stadt bis vor kurzem besetzt hatten. Moskau bestreitet das.

Scholz stellt neue Sanktionen gegen Russland in Aussicht

Bundeskanzler Olaf Scholz hat nach den Gräueltaten russicher Truppen im ukrainischen Butscha neue Sanktionen gegen Russland in Aussicht gestellt. "Wir werden im Kreis der Verbündeten in den nächsten Tagen weitere Maßnahmen beschließen", kündigte der SPD-Politiker an, ohne weitere Details zu nennen. Der russische Präsident Wladimir Putin und seine Unterstützer würden die Folgen spüren. "Und wir werden der Ukraine weiterhin Waffen zur Verfügung stellen, damit sie sich gegen die russische Invasion verteidigen kann."

Die durch die Bombardierung zerstörte Brücke auf der Autobahn nahe Butscha. / © Mykhaylo Palinchak/SOPA Images via ZUMA Press Wire (dpa)
Die durch die Bombardierung zerstörte Brücke auf der Autobahn nahe Butscha. / © Mykhaylo Palinchak/SOPA Images via ZUMA Press Wire ( dpa )
Quelle:
dpa