Papst Franziskus müsse eine Entscheidung über die Position von Kardinal Rainer Maria Woelki fällen, forderten die kfd-Bundesvorsitzende Mechthild Heil und die Vorsitzende des Kölner kfd-Diözesanverbandes Elisabeth Bungartz gegenüber den Zeitungen der Funke Mediengruppe an diesem Mittwoch.
"Ein weiterer großer Vertrauensbruch"
Bislang aber gebe es kein Signal aus Rom und damit auch keine Klarheit in Köln. "Mit der offensichtlich falschen Verwendung des Sondervermögens, welches auch für die Opfer des sexuellen Missbrauchs bestimmt ist, ist ein schwerer Fehler begangen worden", so Heil und Bungartz. "Diese Nachricht bedeute einen weiteren großen Vertrauensbruch zwischen dem Bischof und den Gläubigen."
Die katholischen Verbände wie der kfd litten unter dem Fehlverhalten und den Fehlentscheidungen der Kirche, aber auch unter der Untätigkeit des Vatikan. Viele Mitglieder verließen deshalb die katholischen Verbände, weil sie das System so nicht mehr unterstützen wollten. "Wir fordern eine rasche Entscheidung, damit es in der Diözese Köln einen wirklichen Neuanfang geben kann", so Heil und Bungartz. Ähnlich wie die beiden kfd-Vertreterinnen hatte sich zuletzt auch die Präsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Irme Stetter-Karp, geäußert.
Der Unmut vieler Katholiken im Erzbistum Köln sowie die Kritik an Kardinal Rainer Maria Woelki richtete sich zuletzt gegen die Zahlung von rund 1,15 Millionen Euro, mit denen die Spielschulden eines Geistlichen inklusive der Steuern und Zinsen gezahlt wurden. Dieses Geld stammte aus dem sogenannten BB-Fonds, aus dem auch Missbrauchsbetroffene Anerkennungszahlungen erhalten.