NRW-Regierung tauscht Experten für Missbrauchskommission aus

"Grundsätzlich" keine Stellung

Die NRW-Landesregierung ändert ihre Personalauswahl für die Missbrauchskommission. Peter Clemen habe seine Zusage zur Mitwirkung in der ehrenamtlichen Aufarbeitungskommission zurückgezogen.

Kleines Mädchen lehnt traurig an einer Wand, Symbolbild Missbrauch, sexuelle Gewalt / © J. Dream (shutterstock)
Kleines Mädchen lehnt traurig an einer Wand, Symbolbild Missbrauch, sexuelle Gewalt / © J. Dream ( shutterstock )

Die nordrhein-westfälische Landesregierung muss ihre Personalauswahl für die Missbrauchskommission im Erzbistum Paderborn ändern. Statt des Präsidenten des Landgerichts Arnsberg, Peter Clemen, schickt die Landesregierung die frühere Landtagsabgeordnete Astrid Birkhahn (CDU) in das Gremium. Das teilte die Staatskanzlei in Düsseldorf am Donnerstag der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) mit. Zuerst hatte das "Westfalen-Blatt" berichtet.

Clemen habe seine Zusage zur Mitwirkung in der Aufarbeitungskommission zurückgezogen, hieß es. Da es sich um eine ehrenamtliche Tätigkeit handele, nehme die Staatskanzlei zu den Hintergründen der Entscheidung "grundsätzlich" keine Stellung.

Zwei Personen pro Diözese

Mitte März hatte die Landesregierung ihre Experten für die Kommissionen in den fünf katholischen NRW-Bistümern bekannt gegeben. Sie ernannte zwei Personen pro Diözese. Für das Erzbistum Paderborn ist neben Birkhahn nach wie vor die frühere Leitende Oberstaatsanwältin Birgit Cirullies ausgewählt. Der Verlautbarung war eine etwa einjährige Suche vorausgegangen, unter anderem weil mehrere von der Staatskanzlei angesprochene Experten Bedenken äußerten und schließlich ablehnten.

Johannes-Wilhelm Rörig / © Matthias Jung (KNA)
Johannes-Wilhelm Rörig / © Matthias Jung ( KNA )

Nach einer Absprache des früheren Missbrauchsbeauftragten der Bundesregierung, Johannes-Wilhelm Rörig, und der deutschen Bischöfe sollen in den Diözesen Kommissionen entstehen, die Missbrauch durch Geistliche aufarbeiten. Diesen Gremien sollen neben Betroffenen und Vertretenden der jeweiligen Diözese weitere Experten etwa aus dem Bereich Wissenschaft oder Justiz angehören. Diese Fachleute sollen die Landesregierungen benennen. Für einige Bistümer außerhalb von NRW ist dies bereits geschehen.

16.000 Unterschriften für Reformen in der Kirche

Mehr als 16.000 Einzelpersonen und knapp 40 Verbände und Organisationen haben die "Frankfurter Erklärung" für eine synodale Kirche unterzeichnet. Die Initiatoren zogen am Sonntag zum Abschluss der Aktion für Reformen in der katholischen Kirche ein positives Fazit. Es habe neben den Unterschriften eine große Zahl an Kommentaren, aber auch internationale Resonanz gegeben, sagte der Salzburger Fundamentaltheologe Gregor Maria Hoff. "Der Synodale Weg entfaltet eine hohe Dynamik. Er kommt an.

 Logo Synodaler Weg
 / © Julia Steinbrecht (KNA)
Logo Synodaler Weg / © Julia Steinbrecht ( KNA )
Quelle:
KNA