Papst Franziskus ist mit einer weiteren indigenen Delegation aus Kanada zusammengetroffen. Am Donnerstag empfing er im Vatikan Vertreter der Metis aus Manitoba. Begleitet wurden sie von kanadischen Bischöfen. Der Anführer der Gruppe erklärte im Anschluss an das Treffen vor Journalisten, dass sie sehr bewegt seien, dass Franziskus sie um Vergebung gebeten habe.
Bereits Ende März trafen kanadische Delegationen der Inuit, Metis und First Nations mit dem Kirchenoberhaupt im Vatikan zusammen. Die Gruppe aus Manitoba vereinbarte aufgrund interner Konflikte mit der Metis-Dachorganisation einen eigenen Termin.
Beraubt, misshandelt und missbraucht
Der Besuch der Indigenen-Vertreter im März endete mit einer Vergebungsbitte von Papst Franziskus. Er entschuldigte sich für das Unrecht, das Verantwortliche der katholischen Kirche Angehörigen indigener Völker in Kanada angetan haben. In sogenannten Residential Schools wurden im 19. und 20. Jahrhundert indigene Kinder ihrer Kultur beraubt, misshandelt und auch missbraucht. Betreiber waren meist die Kirchen.
Die von den Indigenen geforderte päpstliche Entschuldigungsbitte auf kanadischem Boden steht noch aus. Nach Angaben aus Delegiertenkreisen soll Franziskus eine Reise Ende Juli zugesagt haben. Der Vatikan bestätigte dies bislang nicht.