"Ich mache jetzt nicht einen auf Mea Culpa. Das ist nicht mein Ding", verkündete der Putin-Freund trotzig und verteidigte damit seine engen Beziehungen zum russischen Diktator.
Die Wendung "Mea Culpa" geht auf das allgemeine Schuldbekenntnis (Confiteor) zurück, das seit dem 11. Jahrhundert am Anfang jeder katholischen Messfeier gesprochen wird. Auf Latein, bis in die 60er Jahre die weltweit im katholischen Gottesdienst verwendete Sprache, lautet der Passus: "Confiteor [...] quia peccavi nimis cogitatione, verbo, opere et omissione: mea culpa, mea culpa, mea maxima culpa [...]". Auf Deutsch heißt es: "Ich bekenne, dass ich Gutes unterlassen und Böses getan habe. Ich habe gesündigt in Gedanken, Worten und Werken durch meine Schuld, durch meine Schuld, durch meine sehr große Schuld." Dabei schlagen sich die Gläubigen an die Brust.
Das Bekenntnis, Gutes unterlassen zu haben (peccavi omissione), wurde im Zuge der Liturgiereform des Zweiten Vatikanischen Konzils in den 60er Jahren neu in den Text eingefügt.
In die Umgangssprache eingegangen
Der Ausdruck "Mea culpa" ist, oft ironisierend, als Entschuldigungsformel in die Umgangssprache eingegangen. Immer wieder fordern Medien nach Skandalen von Politikern oder Schauspielern ein Mea Culpa. Gerade erst hat Barcelonas Fußballtrainer Xavi die Verantwortung für drei Niederlagen in Folge übernommen. Spanische Medien berichten über sein "Mea Culpa". "Mea Culpa" lautet auch ein 1991 aufgenommener Musiktitel der deutschen Gruppe Enigma und der Titel eines 2014 in die Kinos gekommener französischer Action-Films.
Immer wieder wird der Ausdruck allgemein für eine weitreichende oder bedeutungsvolle Vergebungsbitte verwendet. So hatte Papst Johannes Paul II. aus Anlass der Jahrtausendwende in einem großen "Mea culpa" am 12. März 2000 um Vergebung für historische Versäumnisse der Kirche und Fehler ihrer Gläubigen gebeten.
Im Jahr 2010 formulierte Papst Benedikt XVI. im Zusammenhang mit dem Missbrauchsskandal in einem liturgischen Akt eine Mea-Culpa-Vergebungsbitte für die Vergehen von Geistlichen.
"Wir bitten Gott und die betroffenen Menschen inständig um Vergebung und versprechen zugleich, dass wir alles tun wollen, um solchen Missbrauch nicht wieder vorkommen zu lassen." Dem schlossen sich die deutschen katholischen Bischöfe zur Fastenzeit 2011 mit einem liturgischen Bußakt an.