Priester für Ritualmord in Malawi verurteilt

Nach Albinismus-Mord

In Malawi hat ein Gericht zwölf Täter wegen eines mutmaßlichen Ritualmordes an einem Jugendlichen mit Albinismus schuldiggesprochen. Unter den Verurteilten befindet sich auch ein katholischer Priester, wie lokale Zeitungen berichten.

Richterhammer / © Sasun Bughdaryan (shutterstock)

Das Strafmaß soll Ende Mai verkündet werden. Der Schuldspruch vom Donnerstag gilt als Meilenstein: Erstmals wurden in der südafrikanischen Nation einflussreiche Mitglieder der Gesellschaft wegen eines Albinismus-Mordes zur Rechenschaft gezogen, darunter ein Polizist, ein Arzt und der Priester.

Tödlicher Aberglauben

Sie sollen laut Gericht bei der Ermordung des 22-jährigen Malawiers MacDonald Masambuka Beihilfe geleistet haben. Der Getötete wurde 2018 kurz nach seinem Verschwinden mit abgetrennten Körperteilen aufgefunden. Damals hatten die Vereinten Nationen (UN) in Malawi eine schnelle Anklage gegen die zwölf Beteiligten gefordert.

In mehreren Ländern Afrikas fallen von Albinismus Betroffene dem tödlichen Aberglauben zum Opfer, ihre Körper besäßen heilende Kräfte. Am Schwarzmarkt werden ihre Körperteile für Rituale gehandelt. Tatsächlich leiden sie unter einem Mangel des Farbstoffs Melanin, der Haar, Haut und Augen ihre Farbe verleiht. Während in Europa einer von 17.000 mit Albinismus lebt, ist es in Afrika einer von 5.000.

Quelle:
KNA