Südafrikas Kirchenrat (SACC) hat die jüngsten Ausschreitungen gegen Immigranten verurteilt. Man sei "verzweifelt" angesichts der jüngsten Entwicklungen im Township Diepsloot bei Johannesburg, so die Kirchenführer in einer Mitteilung. Besonders schockierend sei der brutale Mord an einem Simbabwer: Es handele sich um einen Akt kollektiver Schande.
Präsident für harte Strafverfolgung
Am Mittwoch waren Bewohner des Armenviertels Berichten zufolge von Tür zu Tür gegangen, um Papiere von Migranten zu kontrollieren. Nach Angaben des Kirchenrats wurde der Simbabwer Elvis Nyathi (43) "wie ein verängstigtes Tier gejagt" und offenbar bei lebendigem Leib verbrannt. Videos von der Tat in den sozialen Netzwerken sorgten landesweit für Entsetzen. Präsident Cyril Ramaphosa sprach von einem "inakzeptablen" Verbrechen, das nicht ungestraft bleiben werde.
Wut auf Einwanderer
Seit Jahren kommt es in Südafrika immer wieder zu ausländerfeindlichen Übergriffen. Zuletzt gingen Mitglieder der "Dudula"-Bewegung, einer radikalen Bürgerwehr, in Südafrikas Wirtschaftszentrum Gauteng gegen Immigranten vor. Ihre Wut richtet sich gegen Einwanderer aus Asien und anderen afrikanischen Staaten.
Am Freitag meldete sich die Südafrikanische Menschenrechtskommission besorgt zu Wort: "Etliche Menschen, Gemeindeführer und Gruppen schürten zuletzt das Feuer von Fremdenhass, indem sie die Schuld für soziale Missstände wie Kriminalität, Armut und Arbeitslosigkeit einzig den Migranten zuschoben."