Das sagte Cassis anschließend vor Journalisten. Auch habe er mit Franziskus über den Neubau der Schweizergarde-Kaserne, die neue Botschaft in Rom sowie das im November geschlossene Kooperationsabkommen von Schweiz und Heiligen Stuhl gesprochen.
Das Engagement für Frieden, Konfliktlösung und Multilateralität sei für die beiden neutralen Staaten ein zentrales Anliegen, so Cassis.
Ukraine-Krieg ein Thema
Angesichts des Ukraine-Kriegs und seiner Folgen stehe die vor einem halben Jahr in Bern vereinbarte Kooperation zwischen Heiligem Stuhl und der Schweiz vor einer großen Herausforderung. Darüber, sowie über den Wiederaufbau der Ukraine, sprach Cassis laut eigener Aussage auch mit dem vatikanischen Außenminister, Erzbischof Paul Gallagher.
Dessen geplante Reise nach Kiew sei indes kein Thema gewesen.
Die von Franziskus geäußerte Absicht, nach Moskau reisen zu wollen, kommentierte Cassis nur indirekt. "Jede Bemühung, um einen Waffenstillstand zu erreichen, ist gut", so der Bundespräsident. Wie das im einzelnen gehen könne, müsse jeder Akteur für sich selbst entscheiden.
Neue Kaserne der Schweizergarde
Das für Herbst geplante Referendum im Kanton Luzern zur Mitfinanzierung der neuen Kaserne der Schweizergarde betrachtet Cassis als normalen demokratischen Vorgang. Den müsse man abwarten.
Er hoffe, dass die Kritik an der Finanzierung nur von einer Minderheit geteilt werde und gehe davon aus, dass die Finanzierung insgesamt gesichert sei.
Am Morgen hatte Cassis, der Katholik ist, an einer Messe im Petersdom teilgenommen. Sie war Teil der Feiern zur diesjährigen Vereidigung neuer Schweizergardisten; diese findet am Freitagnachmittag statt.
Anschließend hatten Cassis und Gallagher zusammen mit dem Schweizer Botschafter beim Vatikan, Denis Knobel, das neue Botschaftsgebäude eingeweiht. Berns Vertretung beim Heiligen Stuhl, die bisher in Ljubljana sitzt, soll ihre Arbeit in Rom ab März 2023 aufnehmen.