Die Kirche habe direkt mit Bekanntwerden des Missbrauchsskandals 2010 signalisiert, dass sie Unterstützung von außen brauche, sagte Ackermann am Donnerstagabend im Saarbrücken.
2018 mit Veröffentlichung der MHG-Studie habe die Kirche noch deutlicher gesagt, dass sie Aufarbeitung nicht alleine leisten könne und nicht "Richter in eigener Sache" sein wolle. Die Kirche brauche die Perspektive von außen, die von Experten und die von Betroffenen.
Diesen Wunsch habe die Deutsche Bischofskonferenz in der 2020 gemeinsam mit dem Missbrauchsbeauftragten der Bundesregierung verabschiedeten Erklärung zu einheitlichen Kriterien bei der Aufarbeitung festgeschrieben, so der Missbrauchsbeauftragte der Bischofskonferenz, der kurz zuvor angekündigt hatte, dass er dieses Amt im Herbst abgeben werde.
"Keine Angst vor Relevanzverlust"
Der Bischof äußerte sich bei einer Diskussion im Rahmen des Festaktes zum 50-jährigen Bestehen des Katholischen Büros im Saarland, an der außerdem auch der Speyerer Bischof Karl-Heinz Wiesemann sowie unter anderen die saarländische Ministerpräsidentin Anke Rehlinger (SPD) und der Bundesverfassungsrichter und frühere saarländische Ministerpräsident Peter Müller teilnahmen.
Weiter sagte Ackermann am Rande des Empfangs: "Ich habe keine Angst vor einem Relevanzverlust der Kirchen." Klar sei, dass die Zahl der Kirchenmitglieder in Deutschland sinke. Aber dennoch gebe es Menschen in der Kirche, die sich für andere einsetzten, solidarisch seien und denen zugehört werde. Das zeige, dass perspektivisch auch eine Minderheit wichtige Impulse für die Gesellschaft einbringen könne.