Ikonen sind Gottes- und Heiligendarstellungen und vor allem in den orthodoxen Kirchen verbreitet.
Gerdmar ist nach Angaben der Akademie einer der wichtigsten Vertreter der Ikonenkunst in Skandinavien. Er malt im Stil russischer Künstler, wie dieser sich seit dem 15. Jahrhundert entwickelt hat.
Zudem orientiere er sich an der griechischen Ikonenmalerei und der italienischen Kunst des späten Mittelalters. Arborelius würdigte Gerdmars Werke als "Zeichen der Hoffnung für viele Menschen".
Kardinal Arborelius für "Kultur der Begegnung"
Der Kardinal betonte, die Wertschätzung von Ikonen könne die christlichen Konfessionen einander näherbringen und die Ökumene vertiefen. Durch die Zuwanderung von Menschen aus dem Mittleren Osten habe sich ostkirchliche Frömmigkeit in Schweden bereits "sehr eingebürgert".
Dies sei für alle Kirchen eine Bereicherung und habe die Aufnahme von bislang 40.000 Kriegsflüchtlingen aus der Ukraine erleichtert. Arborelius rief die Berliner Katholische Akademie auf, weiterhin eine "Kultur der Begegnung" zu pflegen.
Erzbischof Koch: Osten nicht vernachlässigen
Der Berliner Erzbischof Heiner Koch sagte, der Krieg in der Ukraine sei ein Impuls, den Osten Europas nicht weiter zu vernachlässigen. Die Schönheit der Ikonen und ihre reiche Theologie könne dabei helfen, eine "Blindheit" des Westens mit Blick auf diese Region zu überwinden.
Auf diesem Weg könne die Ikonen-Ausstellung ein wichtiger Schritt sein, betonte Koch. Sie sei ein besonderes Ereignis für das Erzbistum Berlin, zugleich aber auch eine "Einladung und Provokation" für die vielen Menschen in der Hauptstadt, "die keine Vorstellung von Gott haben".
Begleitend zur Ausstellung gibt es eine Vortragsreihe. Unter den Referentinnen und Referenten ist der Kulturbeauftragte des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland, Johann Hinrich Claussen.