Das sagte der Sprecher von "Wir sind Kirche", Christian Weisner, am Freitag vor Journalisten. Die Kirche brauche den Mut, ihre eigenen Strukturen zu reformieren. Von Bildern wie am Donnerstag in Frankfurt beim Empfang der Eintracht nach dem Gewinn der Europa-League vor geschätzten 200.000 jubelnden Fans sei die katholische Kirche weit entfernt, so Weisner.
Mechthild Exner-Herforth sagte für die Gruppe Maria 2.0: "Es muss sich endlich etwas tun, und zwar sichtbar. Das fordern wir in Stuttgart ein." Exner-Herforth betonte, ihre Initiative sei kein deutsches Phänomen, wie Reformgegner sagten. Überall auf der Welt solidarisierten sich Frauen und formulierten nahezu identische Forderungen.
Angst und Mutlosigkeit
Der Sprecher der reformorientierten Aktionsgemeinschaft Rottenburg, Klaus Kempter, sprach von "Ängstlichkeit, Mutlosigkeit, Perspektivlosigkeit, Hilflosigkeit und Mangelverwaltung" an der Basis.
Notwendig sei beim Katholikentag ein offener Austausch über die Realität in den Gemeinden. So müsse über Austritte, über die Autorität der Bischöfe und über "vertane Chancen" gesprochen werden.
Einberufung eines Weltkonzils gefordert
Der Sprecher der Initiative pro concilio, Wolfgang Kramer, forderte die Einberufung eines Weltkonzils, auf dem neben Bischöfen auch die Laien angemessen repräsentiert sein müssten.
Die Gruppen und Initiativen beteiligen sich mit rund zwei Dutzend Veranstaltungen am Katholikentag, zu dem von Mittwoch bis Sonntag in Stuttgart zwischen 20.000 und 30.000 Christen erwartet werden.