Regierungschefs aus Sofia und Skopje besuchen den Papst

Treffen mit Papst Franziskus

Papst Franziskus empfängt den nordmazedonischen Ministerpräsidenten Dimitar Kovacevski. Auch Bulgariens Ministerpräsident Kiril Petkow besucht den Papst. Anlass für diese Treffen ist das Fest der Slawenapostel Kyrill und Method.

Dimitar Kovacevski, Ministerpräsident von Nordmazedonien / © Boris Grdanoski/AP (dpa)
Dimitar Kovacevski, Ministerpräsident von Nordmazedonien / © Boris Grdanoski/AP ( dpa )

Der nordmazedonische Ministerpräsident Dimitar Kovacevski wird am Montag von Papst Franziskus empfangen. Der Vorsitzende der Sozialdemokratischen Liga Mazedoniens ist seit Januar Regierungschef des südeuropäischen Binnenstaates. Im Anschluss trifft Franziskus auch Bulgariens Ministerpräsidenten Kiril Petkow, der seit Ende 2021 im Amt ist. Franziskus hatte beide Länder im Mai 2019 besucht.

Kiril Petkow, Ministerpräsident von Bulgarien / © John Thys/Pool AFP via AP (dpa)
Kiril Petkow, Ministerpräsident von Bulgarien / © John Thys/Pool AFP via AP ( dpa )

Spitzenvertreter aus Sofia und Skopje

Bereits in vergangenen Jahren waren jeweils um diese Jahreszeit Spitzenvertreter aus Sofia und Skopje zu Gast im Vatikan. Anlass ist das Fest der Slawenapostel Kyrill und Method am 24. Mai. Zwischen den beiden Ländern schwelt seit langem ein politischer Konflikt über Geschichte und Sprache, der die Aufnahme von EU-Beitrittsgesprächen mit Nordmazedonien blockiert.

Die Brüder Kyrill und Method

Die im griechischen Thessaloniki geborenen Brüder Kyrill und Method missionierten im 9. Jahrhundert im Großmährischen Reich. Sie legten zudem die Grundlagen für die slawische Schriftsprache. Sie werden seit Jahrhunderten von den slawischen Völkern als Apostel verehrt. Papst Johannes Paul II. (1978-2005) erklärte sie 1980 zu Mitpatronen Europas. Das Grab Kyrills befindet sich in der römischen Basilika San Clemente.

Historischer Schritt des Ökumenischen Patriarchates

Thema bei dem Treffen mit Kovacevski dürfte auch der historische Schritt des Ökumenischen Patriarchates von Konstantinopel sein, nach langem Streit mit der serbisch-orthodoxen Kirche die bislang isolierte orthodoxe Kirche Nordmazedoniens anzuerkennen. Kovacevski nannte dies einen "historischen Tag nach sieben Jahrzehnten völliger Isolierung" der Kirche. Die serbisch-orthodoxe Kirche zählt Nordmazedonien wie das ganze frühere Jugoslawien zu ihrem kanonischen Territorium und hat in der Hauptstadt Skopje ihren eigenen Bischof.

Quelle:
KNA