Das teilte die Pressestelle der Passionsspiele am Mittwoch in Oberammergau mit. Die mit 10.000 Euro dotierte Auszeichnung wird dem Regisseur am Samstag in der Pause des Passionsspiels im Pfarrsaal der Evangelischen Kreuzkirche von der Stiftungsvorsitzenden Annette Schavan überreicht. Die Laudatio hält der emeritierte Münsteraner Bibelwissenschaftler Reinhold Zwick.
Kulturelle Bildung der Bibel
Mit seiner "fulminanten Inszenierung" aus dem Jahr 2000, die seitdem kontinuierlich weiterentwickelt worden sei, habe Stückl die traditionsreiche Oberammergauer Passion ins 21. Jahrhundert geführt, heißt es in der Begründung. Dabei sei es ihm gelungen, viele alte Probleme und Erblasten zu überwinden, allen voran die antijüdischen Missklänge. Er führe eine Auseinandersetzung mit der Bibel auf Augenhöhe mit der Gegenwart und habe die Jugend seiner Heimatgemeinde wieder für das Passionsspiel begeistert.
Die ökumenische und christlich-jüdische Stiftung "Bibel und Kultur" wurde 1987 mit Unterstützung der Deutschen Bibelgesellschaft, der Deutschen Bischofskonferenz, evangelischer Landeskirchen und des Diakonischen Werkes gegründet. Sie würdigt eigenen Angaben zufolge den Einsatz für die kulturelle Bedeutung der Bibel und fördert den Dialog. Zu den früheren Preisträgern zählen unter anderen Krzysztof Kieslowski, John Neumeier, Sofia Gubaidulina, Friederike Mayröcker, Neo Rauch und Wolfgang Rihm.