Heraus kam eine "schwarze Null", wie das Stadtdekanat am Montag mitteilte. Nach drei Jahren habe nun Pickens Zeit als alleiniger Vermögensverwalter geendet; der Anfang Mai gewählte neue Kirchenvorstand habe die Verantwortung übernommen.
Löcher im Etat der Pfarrei gestopft
Zwischen 2009 und 2014 waren rund 3,5 Millionen Euro aus dem Substanzvermögen der Pfarrei unzulässig verwendet worden, um Löcher im Etat der Pfarrei zu stopfen. Dafür übernahm der langjährige Bonner Stadtdechant Wilfried Schumacher die Verantwortung und trat im Mai 2018 von seinen Ämtern zurück. Persönliche Bereicherung wurde Schumacher nicht unterstellt. Er zahlte einen fünfstelligen Betrag als "persönlichen Beitrag" zur Wiedergutmachung.
Für den Zeitraum 2018 bis 2020 seien signifikante Kostenreduzierungen durchgeführt worden, so das Stadtdekanat. Die Konsolidierung der Finanzen sei durch Einschnitte beim Personal und die Schließung defizitärer Bereiche wie des Münsterladens erfolgt. Zusätzlich seien Teile der Liegenschaften an das Stadtdekanat übergeben worden, womit deren Kosten nun vom Erzbistum Köln getragen würden.
Hinzu kämen deutliche Kostenreduzierungen im Energiebereich und bei Bewirtungen.
Einnahmen decken Kosten
Aktuell deckten die Einnahmen der Kirchengemeinde die Kosten, erklärte Picken. Allerdings müssten weitere Sparmöglichkeiten und zusätzliche Finanzquellen gesucht werden. Angeregt wird die Errichtung einer gemeinnützigen Stiftung.
Kostenrisiken sähen Experten in den Bereichen Energie, Personal, reduzierten Kirchensteuer-Zuweisungen oder Baulasten. Zu prüfen sei, welche Immobilien an das Stadtdekanat überführt oder an Dritte veräußert werden können.
Picken lobte die große Unterstützung des Münster-Bau-Vereins und der Münsterstiftung für die fast beendete Generalsanierung des Bonner Münsters. Mit rund zwei Millionen Euro Spenden trügen sie rund zehn Prozent der Gesamtkosten.