Besonders angesichts des Krieges in der Ukraine gelte es, "eben nicht zu erstarren, sondern beweglich zu bleiben und verantwortlich zu handeln, Entscheidungen zu treffen vor den Menschen, vor der Geschichte und - wir als Christen sagen sehr bewusst - vor Gott, der uns in dieses Leben gerufen hat, uns diese Zeit anvertraut hat", sagte der Berliner Erzbischof.
Auch Lambrecht nimmt an Gottesdienst teil
Neben zahlreichen Bundeswehrsoldaten mit ihren Familien sowie katholischen Soldatinnen und Soldaten ausländischer Streitkräfte nahm auch Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) an der Feier teil.
![Christine Lambrecht / © Ole Spata (dpa) Christine Lambrecht / © Ole Spata (dpa)](/system/files/styles/w21_dmr_theme_embed_xs_1x/private/image/Verteidigungsministe_73653691.jpg.avif?itok=0-xXENxm)
Zur Verantwortung gehöre auch, lernbereit zu sein und die eigenen Entscheidungen zu hinterfragen. "Wer sich dessen bewusst ist, dass es allenfalls gute, aber selten perfekte Entscheidungen gibt, bleibt offen für die Weiterentwicklung von bereits gefällten Entscheidungen und bleibt selbst lernbereit", so der Geistliche weiter.
Lernbereitschaft sei auch mit Blick darauf elementar, "weiter mit den Menschen im Gespräch zu bleiben, die unsere Entscheidungen ablehnen oder sich daran stoßen".
Von "Unsicherheit des Lebens" nicht lähmen lassen
In allen Lebensbereichen "bestimmen immer wieder unfassbare Wirklichkeiten und Zusammenhänge, ja Zufallselemente, unser Leben", so Koch. Dennoch dürfe man sich von der "Unsicherheit des Lebens" nicht lähmen lassen. "Vielleicht sind wir gerade dabei, mit dem Unfassbaren auch in uns leben zu lernen, auch mit dem Bösen, das wir aus dieser Welt nicht vertreiben können".
![Erzbischof Heiner Koch / © Harald Oppitz (KNA) Erzbischof Heiner Koch / © Harald Oppitz (KNA)](/system/files/styles/w21_dmr_theme_embed_xs_1x/private/erzbischof-heiner-koch_5.jpg.avif?itok=uRxotx94)
Der Bischof erklärte weiter: "Vielleicht lernen wir als Einzelne und als Weltgemeinschaft heute neu die Demut kennen, von der wir uns in mancher Hybris gedanklich und in unseren Taten verabschiedet haben", so Koch. "Das gilt in Fragen des Miteinanders von Menschen und Völkern genauso wie etwa in Fragen des Umweltschutzes und der sozialen Ungerechtigkeit."