Das sagte er laut dem arabisch-christlichen Portal "Abouna" (Donnerstag) in einem jüngst veröffentlichten Artikel.
Die seit dem Sturz Saddam Husseins aufeinanderfolgenden Regierungen haben es nach Meinung des Kardinals nicht geschafft, Frieden und Stabilität zu schaffen, wichtige Reformen durchzuführen sowie eine echte Demokratie, Gerechtigkeit, Gleichheit und Wohlstand zu errichten, die die Bürger erhofft hatten.
Christen als Bürger zweiter Klasse
Stattdessen habe sich die Situation durch Korruption und Krisen weiter verschlechtert. Kritisch äußerte sich Sako gegenüber dem "Sekten- und Quotensystem, das der Gesellschaft seine Realität aufgezwungen" habe.
Erneut verwies das Oberhaupt der katholischen Ostkirche auf die Rolle der Christen, die integraler Bestandteil des sozialen Gefüges im Irak seien und ihren Patriotismus durch ihre Beiträge in kultureller, wirtschaftlicher und sozialer Hinsicht unter Beweis gestellt hätten.
Gleichzeitig würden die irakischen Christen als Bürger zweiter Klasse betrachtet, deren Gefühle wiederholt durch die Bezeichnung als Ungläubige und Polytheisten verletzt würden. Bereits jetzt habe sich die Zahl der Christen im Irak von 1,5 Millionen auf unter eine halbe Million verringert.
Forderung nach neuen Gesetzen
Sako rief dazu auf, die Pluralität im Irak und damit das gemeinsame Erbe zu bewahren. Die muslimische Mehrheit im Land trage die Verantwortung für die Präsenz der Christen und die Verteidigung ihrer Rechte. "Die Christen im Irak und im Osten sind das Salz der Erde und der Spiegel ihrer Länder", so Sako wörtlich.
Das Dilemma müsse angegangen werden, indem neue Gesetze erlassen werden, die "die gleiche Staatsbürgerschaft für alle und den Respekt für alle Religionen betonen sowie Reden, die zu Diskriminierung und Hass aufrufen, unter Strafe stellen".