Polnischer Bischof tritt zurück

"Dies ist keine Flucht"

Piotr Libera, Bischof der polnischen Diözese Plock, ist vorzeitig von seinem Amt zurückgetreten. Wie der Vatikan mitteilte, nahm Papst Franziskus ein entsprechendes Gesuch an, indem der 71-Jährige gesundheitliche Gründe angab.

Ein Pileolus und eine Stola liegen auf einer Kirchenbank / © Harald Oppitz (KNA)
Ein Pileolus und eine Stola liegen auf einer Kirchenbank / © Harald Oppitz ( KNA )

Medienberichten aus Polen zufolge bat Libera aus gesundheitlichen Gründen um seine Entlassung. Er hatte das Bistum seit 2007 geleitet. 2019 begab er sich auf eigenen Wunsch für eine halbjährige Auszeit in ein Kloster.

"Dies ist keine Flucht. Ich laufe nicht vor etwas weg, sondern ich gehe zu Gott", betonte Libera damals. Als Übergangsverwalter für Plock ernannte der Papst nach Angaben der Nuntiatur in Warschau den Bischof von Thorn, Wieslaw Smigiel (53).

Geste an Betroffene sexualisierter Gewalt 

Bischof Piotr Libera war 2014 aufgefallen, als er bei einem seinerzeit beispiellosen Bußgottesdienst für Betroffene sexualisierter Gewalt im Namen der polnischen Bischöfe sagte: "Beschämt und reumütig bitten wir um Vergebung."

So funktioniert der Rücktritt eines Bischofs

Ein Bischof der römisch-katholischen Kirche kann nicht selbst zurücktreten, laut Kirchenrecht kann er dem Papst aber seinen Amtsverzicht anbieten. Wenn das Gesuch vom Heiligen Vater angenommen wird, behält der Betreffende den Titel eines Bischofs, denn die Bischofsweihe als Sakrament gilt als unumkehrbar. Aus einem Diözesanbischof als Vorsteher eines Bistums wird aber ein Titularbischof.

Ein Pileolus: Kopfbedeckung eines Bischofs / © N.N. (KNA)
Ein Pileolus: Kopfbedeckung eines Bischofs / © N.N. ( KNA )
Quelle:
KNA
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