Missbrauchsbeauftragte will Prävention an Schulen verbessern

Eine rote Linie ziehen

Sexualisierte Gewalt soll durch bundesweite Schulkonzepte schneller identifiert werden können. Die Beauftragte der Bundesregierung für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs, Kerstin Claus, fordert dazu Änderungen der Schulgesetze.

Schule (Symbolbild) / © ryoheim91 (shutterstock)

Die Grünen-Politikerin will die Prävention gegen Übergriffe in Schulen verbessern. "Mein Ziel ist es, in allen Bundesländern Schulkonzepte und die dafür notwendigen Unterstützungsressourcen in den Schulgesetzen zu verankern", sagte Claus der Zeitung "Die Welt" (Dienstag).

Kerstin Claus, unabhängige Beauftrage für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs  / © Kay Nietfeld (dpa)
Kerstin Claus, unabhängige Beauftrage für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs / © Kay Nietfeld ( dpa )

"Täter nutzen Räume, die wir ihnen überlassen. Wenn wir proaktiv hinschauen, wenn wir wie bei Brandschutzkonzepten klare Strukturen und Verhaltenskodizes haben, dann werden wir sexuelle Gewalt vielleicht nicht verhindern, aber schnell identifizieren können", so die Grünen-Politikerin.

Aufklärungskampagne ab Herbst

Sie verspricht sich davon eine abschreckende Wirkung auf die Täter. Im Moment sei sexuelle Gewalt für die Täter "die sicherste überhaupt", sagte Claus. Das dürfe so nicht bleiben.

Gemeinsam mit dem Familienministerium will sie im Herbst eine gesellschaftliche Aufklärungskampagne über sexuellen Missbrauch starten.

"Wir müssen lernen, den Gedanken zuzulassen, dass es auch in der direkten Umgebung passieren kann", betonte die Missbrauchsbeauftragte.

Claus begrüßte die von der EU beschlossenen neuen Kompetenzen für Sicherheitsbehörden zur Kontrolle von Chatnachrichten. "Hier muss eine rote Linie für den Kinderschutz gezogen werden, die mit dem Datenschutz vereinbar ist."

 

Quelle:
KNA