Das katholische Entwicklungshilfswerk Misereor fordert die Bundesregierung auf, bei der Suche nach alternativen Quellen für Rohstoffe wie Kohle auf Menschenrechte zu achten. Der Handelsexperte des Hilfswerks, Armin Paasch, sagte am Samstag im Deutschlandfunk, das EU-Embargo auf russische Kohle und auf Erdöl sei richtig, dürfe aber nicht zulasten der Menschen im globalen Süden gehen.
Paasch verwies auf die deutschen Pläne, verstärkt Kohle aus Kolumbien zu importieren. Dort bedrohe und verdränge der Abbau die indigene Bevölkerung und verursache Krankheiten. Der Misereor-Experte betonte, das deutsche Lieferkettengesetz habe große Schlupflöcher, insbesondere was indirekte Zulieferer angehe, wie es sie beim Bergbau oft gebe. Nötig sei ein strengeres Lieferkettengesetz auf EU-Ebene.