Misereor fordert ein europäisches Lieferkettengesetz

"Bei Rohstoffen auf Menschenrechte achten"

Das Entwicklungshilfswerk Misereor fordert bei der Suche nach alternativen Rohstoffquellen auf Menschenrechte zu achten. Abhilfe schaffe ein strengeres Lieferkettengesetz auf EU-Ebene.

Symbolbild Bergbau / © Parilov (shutterstock)

Das katholische Entwicklungshilfswerk Misereor fordert die Bundesregierung auf, bei der Suche nach alternativen Quellen für Rohstoffe wie Kohle auf Menschenrechte zu achten. Der Handelsexperte des Hilfswerks, Armin Paasch, sagte am Samstag im Deutschlandfunk, das EU-Embargo auf russische Kohle und auf Erdöl sei richtig, dürfe aber nicht zulasten der Menschen im globalen Süden gehen.

Paasch verwies auf die deutschen Pläne, verstärkt Kohle aus Kolumbien zu importieren. Dort bedrohe und verdränge der Abbau die indigene Bevölkerung und verursache Krankheiten. Der Misereor-Experte betonte, das deutsche Lieferkettengesetz habe große Schlupflöcher, insbesondere was indirekte Zulieferer angehe, wie es sie beim Bergbau oft gebe. Nötig sei ein strengeres Lieferkettengesetz auf EU-Ebene. 

Bischöfliches Hilfswerk Misereor

Misereor ist das weltweit größte kirchliche Entwicklungshilfswerk. Es wurde 1958 von den katholischen Bischöfen in Deutschland auf Vorschlag des damaligen Kölner Kardinals Josef Frings als Aktion gegen Hunger und Krankheit in der Welt gegründet.

Der Name bezieht sich auf das im Markus-Evangelium überlieferte Jesuswort "Misereor super turbam" (Ich erbarme mich des Volkes). Sitz des Hilfswerks ist Aachen.

Logo des Bischöflichen Hilfswerks Misereor in einem Schaufenster / © Julia Steinbrecht (KNA)
Logo des Bischöflichen Hilfswerks Misereor in einem Schaufenster / © Julia Steinbrecht ( KNA )
Quelle:
KNA