"Jede Zivilisation bleibt politisch und ethisch unterbestimmt, wenn sie nur auf kaufkräftige Bedarfe der Gegenwart zielt", sagte Wilmer am Samstag bei einem Gottesdienst im Hildesheimer Dom aus Anlass des 50-jährigen Bestehens der Fairhandelsorganisation "El Puente".
Menschheit vor großen Herausforderungen
Die Menschheit stehe vor großen Herausforderungen, die sie nur gemeinsam lösen könne. Dazu gehöre etwa der Krieg in der Ukraine, so Wilmer. "Die Klimakrise duldet keine Sekunde Aufschub. Hier geht es nicht nur um ökologische Fragen, sondern auch um Fragen der sozialen Gerechtigkeit. Hier bei uns und in der ganzen Welt."
Für eine "Zivilisationsreform" sprach sich Meister aus. Zukunftsfragen seien nur im Zusammenhang mit Gerechtigkeitsfragen zu lösen. Technik und Ökonomie könnten nie allein Lösungen sein: "Wir brauchen Heilung von dem Wahn, alles wäre machbar, ersetzbar und austauschbar." Christinnen und Christen müssten sich in gesellschaftlichen Fragen politischer aufstellen und "wieder in eine ethisch geklärte Führungsposition gegenüber unseren mentalen Routinen" kommen.
Aus kirchlicher Jugendarbeit hervorgegangen
Die nach eigenen Angaben älteste Fairhandelsorganisation Norddeutschlands ist aus der kirchlichen Jugendarbeit hervorgegangen. Der Verein wurde im Juni 1972 von Jugendlichen gegründet. Zwei Jahre später entstand ein Weltladen, es folgten eine Importorganisation sowie eine Stiftung für Informations- und Bildungsarbeit.