Die Kontroversen und "Kämpfe" bei diesem Thema seien eine "Tragödie", bedauerte er in einem Interview mit Radio Vatikan. "Denn die Eucharistie ist ihrem Wesen nach das Sakrament, das die ganze Kirche eint", betonte der britische Erzbischof, dessen Aufnahme in das Kardinalskollegium Papst Franziskus für Ende August angekündigt hat.
Keine Frage der persönlichen Wahl
Die Liturgiereform, die etwa dazu führte, dass der Priester mit dem Gesicht zur Gemeinde die Messe in der jeweiligen Volkssprache zelebriert, transportiere die Lehre der Kirche und sei keine bloße Option oder Frage der persönlichen Wahl. "Wir feiern als Gemeinschaft, als die gesamte Kirche, und die Kirche hat im Laufe der Jahrhunderte immer die Form der Liturgie geregelt, die sie für eine bestimmte Zeit für angemessener hielt."
![Erzbischof Arthur Roche / © Romano Siciliani (KNA) Erzbischof Arthur Roche / © Romano Siciliani (KNA)](/system/files/styles/w21_dmr_theme_embed_xs_1x/private/erzbischof-arthur-roche.jpg.avif?itok=6OWlKCxJ)
Hintergrund ist die anhaltende Debatte um die "Alte Messe". Papst Franziskus hatte vor einem Jahr mit dem Erlass "Traditionis custodes" die in der Liturgiereform nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil etablierte "ordentliche Form" der Messe als "einzige Ausdrucksweise" des Römischen Messritus festgelegt. Die 2007 im Pontifikat von Benedikt XVI. in größerem Umfang erlaubte "außerordentliche Form" in lateinischer Sprache und mit dem Rücken zum Kirchenvolk darf demnach nur noch unter besonderen Voraussetzungen gefeiert werden.
Streitpunkte bei Frage der Kelchkommunion
In der Kirchengeschichte habe es auch früher Streitpunkte gegeben, etwa bei der Frage der Kelchkommunion, erinnerte Roche. "Doch nie gab es über die Liturgie eine Kontroverse in der Art und Weise, wie wir sie heute erleben. Zum Teil, weil es nie zuvor zwei Versionen des Römischen Messbuchs gab." Der Widerstand gegen die geltenden Richtlinien zur Liturgie sei "etwas, was wirklich sehr ernst ist", betonte Roche.