Kardinal Schönborn prangert Drohung mit Atomwaffen an

Angst vor Atomkrieg spürbar

Der Wiener Kardinal Christoph Schönborn hat die globale Gefahr durch Atomwaffen hervorgehoben. Gerade in der aktuellen Situation, seit Russland seine Atomwaffen in Bereitschaft gesetzt hat, sei die Angst vor einem Atomkrieg spürbar.

 © Cristian Gennari/Romano Siciliani (KNA)
© Cristian Gennari/Romano Siciliani ( KNA )

"Eine Welt frei von nuklearen Waffen ist nötig und möglich", zeigte sich Schönborn in seiner Freitagskolumne in der Gratiszeitung "Heute" überzeugt.

Eine nuklear bestückbare russische Interkontinentalrakete (dpa)
Eine nuklear bestückbare russische Interkontinentalrakete / ( dpa )

Mit Verweis auf die UN-Konferenz zum Verbot von Atomwaffen, die diese Woche in Wien stattgefunden hat, bekräftigte der Wiener Erzbischof das "Nein" zu Atomwaffen, das auch Papst Franziskus immer wieder fordert

Russische Atomwaffen in Bereitschaft

Seit Russland seine Atomwaffen in Alarmbereitschaft gesetzt hat, sei das Thema aktueller denn je. "Die Angst vor einem neuen Atomkrieg ist spürbar. Wir wissen um die katastrophale Wirkung dieser Vernichtungswaffen", warnt Schönborn, der an das Leid nach den Atombombenabwürfen auf Hiroshima und Nagasaki 1945 erinnerte. "Die Atombombe ist eine der grausamsten Erfindungen des Menschen." Jetzt würden die großen Atommächte wieder aufrüsten, und noch mehr Staaten, die nukleare Sprengsätze entwickeln, kämen hinzu.

Abrüstung Voraussetzung für wirklichen Frieden

Aber, so Schönborn, "wirklichen Frieden und Sicherheit kann es nicht geben, solange Staaten sich gegenseitig mit nuklearer Vernichtung bedrohen". Abschreckung und Erpressung seien keine tragfähige Basis für ein friedliches Zusammenleben aller Menschen. Außerdem könnte mit dem Geld, das für die Wartung und Entwicklung von Atomwaffen verschwendet werde, viel Hunger auf der Welt gelindert werden.

Viele Staaten wehren sich gegen Atomwaffen

Es sind auf den ersten Blick nicht die einflussreichsten Staaten, die sich in Wien zu ihrer ersten Konferenz versammelt haben. Bangladesch, Kasachstan, Nigeria, Kiribati, Chile... Sie gehören zu den 65 Ländern, die den neuen UN-Atomwaffenverbotsvertrag (TPNW) ratifiziert haben, 86 haben ihn zumindest unterschrieben.

Atomwaffen Symbolbild / © gerasimov_foto_174 (shutterstock)
Atomwaffen Symbolbild / © gerasimov_foto_174 ( shutterstock )
Quelle:
KNA
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