Vor UN-Konferenz mehren sich Rufe nach Schutz der Ozeane

"Wichtiger denn je"

Vor der Ozean-Konferenz der Vereinten Nationen mehren sich die Rufe nach einem besseren Schutz der Weltmeere. Zu dem Treffen, das in der portugiesischen Hauptstadt Lissabon stattfindet, erwarten die Veranstalter rund 5.000 Teilnehmer.

Autor/in:
Joachim Heinz
Plastik im Meer - eine Gefahr für die Meeresbewohner / © MIKE NELSON (dpa)
Plastik im Meer - eine Gefahr für die Meeresbewohner / © MIKE NELSON ( dpa )

Dazu gehören auch einige Staats- und Regierungschefs. Neben Gastgeber Portugal ist Kenia Mitorganisator der Konferenz, die eigentlich schon 2020 abgehalten werden sollte, aber aufgrund der Corona-Pandemie verschoben wurde.

Eisberge im Weddellmeer, Antarktis / © Janelle Lugge (shutterstock)
Eisberge im Weddellmeer, Antarktis / © Janelle Lugge ( shutterstock )

Die Weltmeere seien entscheidend für die Bekämpfung des Klimawandels, die Förderung des Wirtschaftswachstums und die Verringerung des Verlusts der Artenvielfalt. Zugleich seien die Ozeane schon jetzt massiv durch die Folgen des Klimawandels betroffen, hieß es im Vorfeld der Konferenz.

"Der Ozean kann unser größter Verbündeter sein, wenn es darum geht, auf planetare Krisen wie Klimawandel, Verlust der biologischen Vielfalt und Umweltverschmutzung zu reagieren", twitterte UN-Generalsekretär Antonio Guterres.

Hoffnungen aus Deutschland

Deutsche Nichtregierungsorganisationen erwarten von dem Treffen "ein ambitioniertes Bekenntnis für weltweite Zusammenarbeit in der Meerespolitik mit klaren politischen Entscheidungen und konkreten Maßnahmen". Zugleich kritisierten sie, dass es bisher wenig multilaterale Lösungen etwa im Kampf gegen Überfischung und Rohstoffabbau gebe. Zudem beruhten die bislang getroffenen Übereinkünfte auf freiwilliger Basis.

Pirmin Spiegel / © Julia Steinbrecht (KNA)
Pirmin Spiegel / © Julia Steinbrecht ( KNA )

Der Hauptgeschäftsführer von Misereor, Pirmin Spiegel, nannte die Konferenz "wichtiger denn je". Er erinnerte gegenüber der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) an die Nachhaltigen Entwicklungsziele der Vereinten Nationen. Mit Ziel Nummer 14 "Leben unter Wasser" habe sich die Staatengemeinschaft darauf verpflichtet, bis 2030 mindesten 30 Prozent der Meere unter Schutz zu stellen, Verschmutzungen der Meere zu reduzieren, Meeres- und Küstenökosysteme zu erhalten sowie mehr Finanzierung für den Meeresschutz zur Verfügung zu stellen.

Die Ozeane bedecken 70 Prozent der Erdoberfläche und beherbergen bis zu 80 Prozent allen Lebens auf der Erde. Seit 1970 haben die Weltmeere zugleich bis zu 30 Prozent des vom Menschen emittierten Kohlenstoffdioxids und 90 Prozent der aus der Klimakrise resultierenden Wärme absorbiert.

Klimawandel

Allgemein bezeichnet der Begriff Klimawandel die Abkühlung oder Erwärmung des Klimas auf der Erde über einen langen Zeitraum. Natürliche Änderungen im Klima hat es immer schon gegeben. Seit etwa 1850, dem Beginn der industriellen Revolution, steigt die globale Durchschnittstemperatur allerdings vergleichsweise schnell.

Symbolbild Klimawandel / © Seamind 224 (shutterstock)
Quelle:
KNA