Familienministerin fordert Fortschritt in Abtreibungsdebatte

Abtreibung als Teil der Ärzte-Ausbildung?

Nach der Abschaffung des Werbeverbots für Abtreibungen sollen nach Angaben von Bundesfamilienministerin Lisa Paus weitere Schritte folgen. "Wir dürfen da nicht stehen bleiben", sagte Paus dem Berliner "Tagesspiegel".

Lisa Paus / © Christoph Soeder (dpa)
Lisa Paus / © Christoph Soeder ( dpa )

"Die verschiedenen medizinischen Methoden von Schwangerschaftsabbrüchen sollten zum Beispiel für Ärztinnen und Ärzte zur Ausbildung gehören." Darüber sei sie mit Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) im Gespräch.

Die Ampel-Koalition hatte im Juni den Paragrafen 219a gestrichen. Dieser untersagt das Anbieten, Ankündigen oder Anpreisen von Schwangerschaftsabbrüchen aus finanziellem Vorteil heraus oder wenn dies in grob anstößiger Weise geschieht. 

Abtreibungen im Strafgesetzbuch

Die Bundesfamilienministerin zeigte sich zudem grundsätzlich offen dafür, auch den Abtreibungs-Paragrafen 218 anzugehen: Schwangerschaftsabbrüche gehörten nicht ins Strafgesetzbuch, sagte Paus. Allerdings wolle die Ministerin einer von der Ampel-Koalition geplanten Expertenkommission zu diesem Thema nicht vorgreifen.

Frauenverbände wollen Werbeverbot für Abtreibungen erhalten

 

Die beiden großen katholischen Frauenverbände in Deutschland lehnen eine Streichung des Werbeverbots für Abtreibungen strikt ab. Sie kritisieren den Referentenentwurf von Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP) zur Streichung von Paragraf 219a.

Gesetzestext des Paragrafen 219a Strafgesetzbuch / © Harald Oppitz (KNA)
Gesetzestext des Paragrafen 219a Strafgesetzbuch / © Harald Oppitz ( KNA )
Quelle:
KNA