Komme der entsprechende Vorschlag der EU-Kommission durch, würden wirtschaftliche Investitionen in Gas- und Kernenergie über lange Zeiträume gefördert, kritisierte Stetter-Karp am Dienstag in Berlin. "Ein ethisch-nachhaltiges Investment wäre das nicht."
"Die sozial-ökologische Transformation ist die menschliche Kernaufgabe des 21. Jahrhunderts", sagte die ZdK-Präsidentin. "Sie ist unverzichtbar, um die Erde als Lebenswelt zu erhalten". Das ZdK setze sich deshalb dafür ein, dass die EU konsequent die Unabhängigkeit von fossilen und nuklearen Energieträgern verfolge.
Soziale Kriterien in Entscheidung berücksichtigen
"Sollten Atomkraft und Erdgasenergie als ökologisch nachhaltige Energiequellen klassifiziert werden - ohne klare Kennzeichnung als Übergangslösung mit Ablaufdatum - unterläuft man damit nicht nur die Zielsetzungen der Transformation, sondern fördert darüber hinaus bewusst Investitionen in Sektoren mit verheerenden ökologischen Auswirkungen und Risiken."
Die ZdK-Präsidentin mahnte die EU-Kommission, neben ökologischen auch soziale Kriterien einzuarbeiten. Der gegenwärtige Vorschlag lasse relevante soziale Aspekte noch unbeachtet. Für kirchliche Anleger seien sozial nachhaltige Fragestellungen jedoch relevant. Sie stünden vor der Aufgabe, nicht nur auf ökologische Entwicklungen zu schauen, sondern auch auf die Einhaltung der Menschenrechte in der Produktion von Gütern, auf gerechte Löhne und eine angemessene Vertretung von Arbeitnehmerrechten.