Dann wurde sie aber wegen des russischen Angriffskriegs ins südostpolnische Przemysl verlegt. Die 60.000-Einwohner-Stadt liegt nur etwa 15 Kilometer von der ukrainischen Grenze entfernt.
Das Oberhaupt der Kirche, Kiews Großerzbischof Swjatoslaw Schewtschuk, sagte im Eröffnungsgottesdienst am Donnerstag: "Niemand von uns hätte sich jemals vorstellen können, dass die diesjährige Synode zum ersten Mal in der jüngeren Geschichte unserer Kirche, unseres Volkes und des ukrainischen Staates unter Kriegsbedingungen abgehalten wird." Das zeige umso mehr, wie wichtig das Leben der Kirche, ihre Mission und ihre Aktivitäten unter diesen schrecklichen Umständen seien.
Die Kirche spiele im "Informationskrieg" eine wichtige Rolle, so der 52-Jährige. Sie habe eine "starke Stimme in der Weltgemeinschaft".
Heute bekomme die Ukraine aufrichtige Unterstützung von Ländern, die früher nicht gewusst hätten, "wer die Ukrainer sind, wofür sie kämpfen, wofür sie leben und sterben". Schewtschuk dankte Polen, dass es Millionen Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine aufgenommen habe.
Grußwort von Papst Franziskus
Im Mittelpunkt der Bischofssynode stehen nach Kirchenangaben die Erfahrungen mit Synodalität, also den gemeinsamen Beratungsstrukturen innerhalb der Kirche. Papst Franziskus drückte in einer vom päpstlichen Botschafter in Polen, Erzbischof Salvatore Pennacchio, verlesenen Erklärung den Teilnehmern der Synode seine Anteilnahme am Leid des ukrainischen Volkes aus. Er versicherte sie seines Gebetes und sein Engagement, "das angesichts der heiklen Situation nicht immer in den Medien erscheint".
Wegen der Corona-Pandemie fanden die Bischofssynoden seit 2020 nur online statt. Die ukrainische griechisch-katholische Kirche ist die größte katholische Ostkirche mit nach eigenen Angaben weltweit mehr als fünf Millionen Mitgliedern. Mehr als die Hälfte der Bistümer sind im Ausland, allein zwölf in Nord- und Südamerika. In der orthodox geprägten Ukraine bekennen sich knapp zehn Prozent der Bevölkerung zu ihr.