Das sagte Bischof Wolfgang Ipolt dem in Berlin erscheinenden "Tagesspiegel" am Samstag. Demnach zählte das im südlichen Brandenburg und im Osten Sachsens gelegene Bistum Ende vergangenen Jahres laut Statistik der katholischen Bischofskonferenz 29.623 Gemeindeglieder, 167 weniger als ein Jahr zuvor.
Gewinn für die Gemeinde
"Unsere polnischen Schwestern und Brüder kommen zu uns, weil hier Arbeitskräfte gesucht werden", so Ipolt. Für seine Kirche sei das wie eine "Bluttransfusion": "Wir wachsen durch ausländische Katholiken und werden dadurch auch internationaler."
In den Gemeinden mit polnischen Mitgliedern werde der Gottesdienst auf Deutsch und Polnisch gefeiert. Während es in größeren katholischen Bistümern oft spezielle polnische Gemeinden gebe, wünsche er sich, "dass die Menschen, die aus Polen zuziehen, ein normaler Teil unserer Gemeinden werden".
Dies sei für beide Seiten, Polen wie Deutsche, auch eine Herausforderung. "Die Polen kommen in eine Diaspora, in eine säkulare Umgebung, wo ihre Traditionen nicht mehr da sind." Dies sei wie ein Kulturschock, sagte Ipolt. Die Mitchristen aus Polen kämen aus einem katholisch geprägten Land. "Manche sind einfach aus der Tradition heraus katholisch, haben aber einen wenig reflektierten Glauben." Auf der anderen Seite hätten polnische Katholiken oft eine reichere Gebetspraxis und könnten manches Brauchtum neu beleben, "was bei uns verloren gegangen ist", sagte der 68-jährige Bischof.