Das ZdK begrüße dementsprechend eine Klage der Europäischen Union von vergangener Woche gegen das Mitgliedsland Ungarn. Die EU-Kommission wirft der Regierung von Präsident Viktor Orban vor, mit einem Gesetz zur Einschränkung von Informationen über Homo- und Transsexualität gezielt Minderheiten zu diskriminieren.
ZdK verurteilt ungarisches Gesetz
Auch das ZdK verurteilte das ungarische Gesetz. Besonders gravierend ist es aus Sicht der ZdK-Vizepräsidentin, dass sich die ungarische Regierung dabei auf ein angeblich "christliches Menschenbild" berufe.
"Gerade als Kirche, die ihren Sendungsauftrag in der Gottebenbildlichkeit und unverfügbaren Würde aller Menschen begründet sieht, können wir nicht schweigen, wenn Menschen in ihrer geschlechtlichen Identität und sexuellen Orientierung derart abgewertet werden", sagte Mock, die auch Vorsitzende des Forums "Sexualität und Partnerschaft" des katholischen Reformdialogs Synodaler Weg ist.
Neujustierung der kirchlichen Lehre zur Homosexualität angeregt
Sie verwies zudem auf einen Beitrag von ZdK-Generalsekretär Marc Frings für die US-amerikanische Plattform "Outreach". In dem am Sonntag auf dem Blog veröffentlichten Text hatte Frings eine Neujustierung der kirchlichen Lehre zur Homosexualität angeregt. Die Kirche müsse "ein safe space sein, um Menschen mit unterschiedlichen sexuellen Identitäten zu begegnen", forderte Frings.
Insbesondere die Kirche in Deutschland könne durch ihren Reformdialog hier eine Entwicklung anstoßen, die auch Auswirkungen auf die Weltkirche haben könne, so Frings. "Gerade in Ländern, deren Regierungen kirchliche Autoritäten weiterhin anerkennen, ist ein solches Signal nicht zu unterschätzen. Wir reden nicht nur über kriminelle Energie in Ländern des globalen Südens: auch EU-Mitglieder, mit denen wir eine Wertegemeinschaft bilden, diskriminieren gesetzlich und mit kirchlicher Unterstützung queere Menschen."