In 15 von 19 untersuchten Kategorien habe die Gewalt im Jahr 2021 gegenüber 2020 zugenommen, erklärte Cimi in seinem am Mittwochabend (Ortszeit) vorgestellten Gewaltbericht für 2021. So wurden 305 Fälle illegaler Landnahme auf Indigenengebieten registriert, nach 263 im Vorjahr.
Gewalt gegen Indigene
Laut Bericht wurden 176 Indigene ermordet – nur sechs weniger als im Jahr 2020, das mit 182 die höchste Zahl an Tötungsdelikten verzeichnete. Die 148 Suizide von Indigenen seien hingegen ein trauriger Rekord. Die prekäre Situation, in der viele Ureinwohner lebten, werde durch die Blockade der Landvergabe verstärkt. Bereits vor seiner Wahl Ende 2018 hatte Bolsonaro erklärt, keine neuen Indigenengebiete einrichten zu lassen.
Tatsächlich wurden unter seiner Regierung weder 2019, 2020 oder 2021 neue Gebiete ausgewiesen. Dabei ist eine formale Zuteilung traditioneller Siedlungsgebiete an die Indigenen in der Verfassung von 1988 garantiert. Von den 1.393 Indigenengebieten in Brasilien warten 871 (62 Prozent) immer noch auf den Vollzug der Zuteilung, bemängelte Cimi.
Schlechte Gesundheitsversorgung
Die schlechte Gesundheitsversorgung der Ureinwohner führte überdies zu 847 Corona-Toten, nach 972 im Jahr 2020. Als Grund für den Rückgang wird die voranschreitende Impfkampagne genannt. Ebenfalls im Jahr 2021 starben 744 Kinder unter fünf Jahren an Krankheiten wie Durchfall, die laut Cimi durch ein verbessertes Gesundheitssystem in vielen Fällen hätten verhindert werden können.