Der deutsche Kurienkardinal Walter Kasper sprach von einer "friedvollen" Stimmung unter den Kardinälen. Diese stünden "viel, viel einheitlicher" und entschieden zusammen. Denn es gehe in all den Debatten immer auch um die Glaubwürdigkeit der Kirche. Und die Kirche müsse mit Blick auf die Missbrauchskrise oder Finanzkrisen viel Vertrauen zurückgewinnen.
Der luxemburgische Kardinal Jean-Claude Hollerich sprach von einem "geschwisterlichen Dialog". Ähnlich äußerte sich der Wiener Kardinal Christoph Schönborn, der die Stimmung als "gut und herzlich" bezeichnete.
Klärungsbedarf gab es den Kardinälen zufolge in der Frage, welche Behörden im Vatikan künftig auch von Laien geleitet werden könnten und welche weiterhin Bischöfen unterstehen sollten.
Rücktrittsgerüchte um Papst Franziskus "haltlos"
Rücktrittsgerüchte rund um Franziskus wiesen alle drei Kardinäle als gänzlich haltlos zurück. "Der Papst ist voller Engagement, auch wenn die Beine nicht so mitmachen", sagte Schönborn. "Kopf und Herz" seien voll dabei.
Die Kardinäle beraten seit Montagmorgen über die Kurienreform "Praedicate Evangelium". Vorrangig wurden die Beratungen in kleineren Sprachgruppen geführt. Franziskus war den Angaben zufolge jeweils zu den Zusammenfassungen der Ergebnisse anwesend, ließ die Würdenträger aber ansonsten unter sich.
Kardinal Kasper bedauerte, dass es keine deutsche Sprachgruppe gebe. Die Deutschen hätten sich daher bei den italienischen Sprachgruppen eingebracht.
Am Nachmittag soll noch in einer kürzeren Beratungseinheit über das vom Papst angekündigte Heilige Jahr gesprochen werden. Den Abschluss des Treffens bildet eine Messe im Petersdom mit einer Predigt des Kirchenoberhaupts am frühen Dienstagabend.