49 Prozent wünschen sich dies laut einer Erhebung der Bertelsmann-Stiftung. "Diese Zahl ist einerseits erschreckend, andererseits spiegelt sie leider unsere Wahrnehmung wider", sagte Schuster der "Welt" am Freitag.
Traumata für viele täglich präsent
Politik, Bildungseinrichtungen und Zivilgesellschaft müssten diesen Tendenzen entgegentreten. Bei den Überlebenden und deren Nachfahren bis in die dritte Generation seien die Traumata täglich präsent. "Für sie ist ein Schlussstrich schlicht nicht möglich", betonte der Zentralratspräsident.
Beunruhigend sei zudem das negative Bild, das viele Deutsche von Israel hätten. Wer Israel nur aus den Nachrichten kenne, kenne das Land fast ausschließlich im Zusammenhang mit dem Nahost-Konflikt. Der Bertelsmann-Studie zufolge waren 93 Prozent der Deutschen noch nie in dem jüdischen Staat. "Ein ausgewogenes Bild von Israel als einziger Demokratie im Nahen Osten wird selten vermittelt", kritisierte Schuster. Dabei könne nur so Empathie für die Lebenssituation der Israelis entstehen.