Michael Patrick Kelly spendet Ausstellungserlös

Für einen guten Zweck

Der Künstler Michael Patrick Kelly spendet den Erlös seiner #PeaceBell-Ausstellung zusammen mit dem Bonifatiuswerk für einen guten Zweck. Zudem verriet der Musiker, dass Gott der "unsichtbare Regisseur" seines Lebens sei.

Michael Patrick Kelly / © Hendrik Schmidt (dpa)
Michael Patrick Kelly / © Hendrik Schmidt ( dpa )

Die Spendeneinnahmen von 23.000 Euro kommen zu gleichen Teilen geflüchteten Kindern aus der Ukraine sowie einer Lebensmittelausgabe für Bedürftige in Paderborn zugute, wie das katholische Hilfswerk an diesem Donnerstag mitteilte.

In Paderborner Gaukirche ausgestellt

Kelly hatte sein Werk #PeaceBell vom 23. bis 31. Juli in der Paderborner Gaukirche ausgestellt.

Vom 23. bis 31. Juli stellt Michael Patrick Kelly unter anderem seine #PeaceBell in der Paderborner Gaukirche aus / © Andreas Nowak (Bonifatiuswerk)
Vom 23. bis 31. Juli stellt Michael Patrick Kelly unter anderem seine #PeaceBell in der Paderborner Gaukirche aus / © Andreas Nowak ( Bonifatiuswerk )

Die 470 Kilogramm schwere Friedensglocke, die der 44-Jährige aus Kriegsschrott goss, war mit Fotografien und Malereien des Musikers zu sehen. Der Eintritt war kostenlos, der Künstler und das Bonifatiuswerk baten jedoch um Spenden. Rund 27.000 Menschen besuchten die Ausstellung.

Gott ist unsichtbarer Regisseur meines Lebens

Gott versteht Kelly unterdessen nach eigenen Worten wie den unsichtbaren Regisseur seines Lebens. "Aber ob ich die Rolle wie ein Marlon Brando spiele oder wie ein Brad Pitt, das liegt in meiner Hand", sagte der Künstler der "Süddeutschen Zeitung" (Freitag). Gott sei kein Diktator. Er gebe einem Mittel, Fähigkeiten und Freiheiten. "Aber er schreibt dir die Worte nicht vor, er lässt dich sprechen, wie du es fühlst. Meine Pläne und Ziele entstehen durch meine Sehnsüchte."

Kelly bezeichnete sich als einen "interessierten Songwriter", der Inspirationen aufsauge. Vorbilder seien dabei für ihn Bob Dylan oder Bruce Springsteen. Die hätten sich mit Vietnam-Veteranen getroffen oder mit den Familien von Feuerwehrleuten, die im World-Trade-Center ums Leben gekommen seien. Aus den Gesprächen hätten diese Künstler dann Songs gemacht, "als Dienst an der Gesellschaft". So verstehe auch er seine Arbeit.

Manchmal trete er auch in Gefängnissen auf, erzählte der Pop-Star.

Handgemalte Ikonen aus einer Ikonenwerkstatt / © Jannis Chavakis (KNA)
Handgemalte Ikonen aus einer Ikonenwerkstatt / © Jannis Chavakis ( KNA )

Dabei sei ihm einmal ein Häftling mit langem Bart begegnet, der sehr ausgeglichen gewirkt habe und etwas mehr Freiheiten gehabt hätte als andere. Dieser zu lebenslanger Haftstrafe verurteilte Mann habe ihm unbedingt seine Zelle zeigen wolle, die vollgestopft gewesen sei mit Ikonen. Im Gefängnis habe der Mann seine Umkehr erlebt und sei ein gläubiger Mensch geworden. Nach seiner Zeit in Haft sei derjenige in ein Kloster eingetreten und habe weiter Ikonen gemalt als Buße, als Gebet. "Poetisch gesagt: Er hat sein Leben neu gemalt." So etwas berühre ihn, meinte Kelly.

Bewundernswert finde er auch, wie Samuel Koch sein Leben meistere, so der Sänger. Dieser könne seit seinem Unfall bei "Wetten, dass" außer einer Hand kaum etwas bewegen, aber er sei Schauspieler am Theater in Mannheim - "ein superschlauer, eloquenter, belesener Typ". Das seien Menschen, die ihn total inspirierten, weil sie wie ein Judo-Fighter die Kraft der Schläge des Lebens umdrehten. Da denke man dann: "Das ist der Mensch, wenn er groß ist."

 

Bonifatiuswerk der deutschen Katholiken

Das Bonifatiuswerk wurde 1849 in Regensburg bei der dritten Generalversammlung der Katholischen Vereine Deutschlands – einem Vorläufer der heutigen Katholikentage – als „Bonifacius-Verein für die kirchliche Mission in Deutschland“ gegründet. Namensgeber ist der als Apostel der Deutschen geltende heilige Bonifatius (672/675-754).

Bonifatiuswerk / © Andreas Kühlken (KNA)
Bonifatiuswerk / © Andreas Kühlken ( KNA )
Quelle:
KNA