Alle 17 Kompositionen wurden erstmals an einem Tag in zwei Konzerten aufgeführt. Der erste Teil sollte am Nachmittag im katholischen Dom erklingen, der zweite am Abend in der evangelischen Kirche Sankt Anna.
Interpretiert werden die Werke von zwölf jungen Organistinnen und Organisten. Auch Kulturstaatsministerin Claudia Roth, deren Haus des Projekt unterstützt, war nach Augsburg gekommen.
Trost und Beruhigung
Der Bischof der Stadt, Bertram Meier, lobte in einer Ansprache, dass der Deutsche Musikrat gemeinsam mit den beiden großen Kirchen die Pandemie zum Anlass genommen habe, einen Kompositionswettbewerb auszuschreiben.
"Musik ist Gebet in Tönen - das haben wir alle schon erfahren an den besonderen Höhe-, aber auch an den Tiefpunkten in unserem Leben." Musik könne erheben und trösten. Sie könne aufreizend und anstachelnd sein, werde aber besonders geschätzt, wenn sie Trost und Beruhigung schenke, so Meier.
Orgel-Solostücke
Instrumentalmusik und gerade Orgel-Solostücke offenbarten, was Klang ohne Worte vermöge, sagte der Bischof: "einen Gefühlskosmos zu erzeugen, der gleichermaßen als Ausdruck des einzelnen wie der ganzen Menschheit gelten kann." Darum eignet sich seiner Ansicht nach die Orgel so gut, um Intentionen und Stimmungen zu auszudrücken, die den Menschen gemeinsam seien.
Zentraler Bestandteil des Programms sind laut Ankündigung die eigens kreierten 17 Neukompositionen, die sich mit der Corona-Zeit auseinandersetzen. Seit Sommer 2021 erklingen sie bei Andachten, Gottesdiensten und Konzerten. Das Projekt ermögliche eine Auseinandersetzung mit den Erfahrungen der Pandemie und trage "zu einem Wiederaufblühen des Live-Musiklebens" bei.