Auch in Hamburg seien "erhebliche Fehler im Umgang mit Betroffenen und Beschuldigten gemacht worden".
Gleichzeitig wolle er den "Zwischenbericht nutzen, um unsere Sorge um die Betroffenen und unser Handeln gegenüber Beschuldigten weiter zu verbessern". Das Erzbistum Hamburg einschließlich des Bischöflichen Amtes Schwerin in Mecklenburg war 1995 vom Gebiet des Bistums Osnabrück abgetrennt worden.
In dem am Dienstag vorgestellten Zwischenbericht eines Forschungsprojekts der Universität Osnabrück zu sexualisierter Gewalt in der Diözese Osnabrück seit 1945 werden exemplarisch 16 Fälle von Beschuldigten beschrieben. Einige der Personen waren im Erzbistum Hamburg tätig; manche Fälle wurden auch erst nach 1995 bekannt.
Handeln der Erzdiözese weiter verbessern
Der von den Osnabrücker Forschern entwickelte Katalog von Pflichten im Umgang mit Betroffenen, Beschuldigten und Öffentlichkeit ist laut Heße ein "wertvoller Beitrag". Mit dieser Hilfe wolle er das Handeln der Erzdiözese weiter verbessern.
Gleichzeitig appelliert der Erzbischof an den gemeinsamen Betroffenenrat der Diözesen Hamburg, Hildesheim und Osnabrück, "uns dabei zu helfen, was wir besser machen müssen".
Neben dem bestehenden Betroffenenrat werde sich bald auch eine unabhängige gemeinsame Aufarbeitungskommission der drei Bistümer konstituieren, so Heße. Im Übrigen stehe eine von ihm beauftragte Studie der Universität Ulm zu Missbrauch in der Bistumsregion Mecklenburg kurz vor dem Abschluss.