Dass der Patriarch den russischen Soldaten die Vergebung all ihrer Sünden zugesagt habe, wenn sie im Krieg ihr Leben opferten, sei ein Widerspruch zur orthodoxen Lehre, betonte Patriarch Bartholomaios I. am Wochenende gegenüber der Presseagentur "Kathpress" sowie der "Tagespost".
Begegnungen mit Ukrainern haben betroffen gemacht
Bartholomaios äußerte sich am Rande des Besuchs einer österreichischen Delegation in Istanbul, die vom Vorsitzenden der katholischen Bischofskonferenz, Erzbischof Franz Lackner, und dem Vorsitzenden der orthodoxen Bischofskonferenz, Metropolit Arsenios (Kardamakis), angeführt wurde.
Bartholomaios erinnerte an seinen Besuch in Polen im März, wo er mit zahlreichen Geflüchteten aus der Ukraine zusammengetroffen war. Die Begegnungen hätten ihn sehr betroffen gemacht: "Millionen Ukrainer sind gezwungen, ihre Heimat zu verlassen. Das ist ein völlig grundloser Krieg." Moskaus geistliches Oberhaupt bezeichne ihn zwar als "heiligen Krieg", aber tatsächlich handele es sich um einen "unheiligen, ja teuflischen Krieg", betonte der Patriarch.