Papst Franziskus zeigt sich angesichts der innenpolitischen Spannungen in seinem Heimatland Argentinien besorgt. In einem Brief an den Erzbischof von La Plata, Victor Manuel Fernandez, schreibt das Kirchenoberhaupt laut "La Nacion" (Montag Ortszeit): "In Argentinien gibt es viel zu tun, damit alle in Würde der Arbeit leben können und es keine Menschen zweiter Klasse gibt. Aber mit aggressiver Polarisierung wird nichts Wichtiges oder Stabiles erreicht." Gewalt und Konfrontationen seien nie gut für ein Land und schadeten letztlich vor allem jenen, die ohnehin am meisten litten.
Kein baldiger Papstbesuch in Argentinien
Wenig Hoffnung macht der Papst unterdessen auf einen baldigen Besuch in seinem Heimatland - es wäre der erste nach seiner Wahl zum Kirchenoberhaupt im März 2013. Er müsse noch viele große Länder besuchen, insbesondere einige, die noch nie einen Papstbesuch erhalten hätten. "Aber ich trage mein Argentinien immer in meinem Herzen", schreibt Franziskus.
"Klima der Brüderlichkeit"
In Argentinien hatte die Kirche nach einem Attentatsversuch auf die linksgerichtete Vizepräsidentin Cristina Kirchner jüngst zum Einsatz für ein "Klima der Brüderlichkeit" im Land aufgerufen. Einem Gottesdienst im Wallfahrtsort Lujan, an dem unter anderem Präsident Alberto Fernandez teilnahm, blieb allerdings die Opposition um Ex-Präsident Mauricio Macri und Bürgermeister Horacio Rodriguez Larreta fern. Aus Kreisen der Opposition hieß es, die Motive des Gottesdienstes seien politisch.