Da eine antisemitisch motivierte Straftat nicht ausgeschlossen werden kann, ermittelt derzeit der Staatsschutz. Die Sprecherin gab am Freitag der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) keine Auskunft darüber, ob an der Synagoge Schutzmaßnahmen verstärkt wurden.
Die Mosaikscheibe war am Mittwochabend am höchsten jüdischen Feiertag Jom Kippur beschädigt worden. Menschen wurden nicht verletzt.
Fenster während Gottesdienst zerstört
Medienberichten zufolge war während des Gottesdienstes ein Stein oder ein harter Gegenstand durch ein Fenster an der Frauenempore geworfen worden. Die jüdische Gemeinde wird mit den Angaben zitiert, dass sich 150 bis 200 Menschen in der Synagoge zum Beten versammelt hätten.
Vertreter aus Politik und Religionsgemeinschaften hatten vielfach von einem Anschlag gesprochen und sich empört geäußert. Auch wurden stärkere Schutzmaßnahmen vor Einrichtungen religiöser Gemeinschaften gefordert.
Der Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde Hannover, Michael Fürst, hatte der "Jüdischen Allgemeinen" gesagt: "Wenn es tatsächlich ein Anschlag war, wäre das für uns natürlich ein Schock. Es hat weder auf die Synagoge in Hannover noch auf andere jüdische Einrichtungen in Niedersachsen seit dem Zweiten Weltkrieg Anschläge gegeben. Dies wäre also der erste Vorfall seiner Art."
Vorfall erinnert an Anschlag in Halle
Der Vorfall erinnert an den Anschlag auf die Synagoge in Halle vor drei Jahren ebenfalls an Jom Kippur.
Am 9. Oktober 2019 hatte ein bewaffneter Rechtsextremist versucht, in das Gebäude einzudringen. Zu der Zeit waren mehr als 50 Menschen dort versammelt. Als dem Täter das nicht gelang, erschoss er eine Passantin und in einem Döner-Imbiss einen Mann. Der Täter ist inzwischen unter anderem wegen Mordes verurteilt.