Kongress untersagt Perus Präsidenten Reise in den Vatikan

Darf Castillo nicht zum Papst?

Die geplante Europareise von Perus marxistischem Präsidenten Pedro Castillo samt Treffen mit Papst Franziskus Mitte Oktober könnte möglicherweise ausfallen. Der Präsident hofft aber, die Reise noch antreten zu können.

Pedro Castillo (M.), Präsident von Peru, spricht mit Journalisten vor dem Regierungspalast / © Juan Carlos Guzman Negrini/Presidencia Peru/ (dpa)
Pedro Castillo (M.), Präsident von Peru, spricht mit Journalisten vor dem Regierungspalast / © Juan Carlos Guzman Negrini/Presidencia Peru/ ( dpa )

Der Kongress verweigerte seine dazu notwendige Zustimmung zuletzt mit knapper Mehrheit von 55 zu 54 Stimmen bei sechs Enthaltungen. Diese Entscheidung widerspreche den Interessen des peruanischen Volkes, kritisierte Castillo laut "RPP Noticias" am Sonntag (Ortszeit), da auch ein Treffen mit der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) in Rom auf dem Reiseprogramm stehe, bei dem es um Ernährungshilfen für peruanische Kinder gehen solle.

Neuer Anlauf diese Woche

Castillo kündigte an, diese Woche einen erneuten Anlauf im Parlament starten zu wollen, um die eigentlich vom 12. bis 18. Oktober vorgesehene Reise doch noch antreten zu können. Das Klima zwischen Parlament und Regierung ist wegen zahlreicher Korruptionsvorwürfe gegen Castillo stark angespannt. Castillo wirft dem Parlament vor, verhindern zu wollen, dass ein armer Mann vom Land Politik für die Armen mache.

Die katholische Kirche in Peru

Peru ist für die katholische Kirche eine wichtige Bastion in Lateinamerika, von den 31 Millionen Einwohnern gelten 90 Prozent als katholisch. Die Kirche hat viele Entwicklungsprojekte und setzt sich für den Schutz der indigenen Minderheiten ein, die gerade im Amazonasgebiet durch den Raubbau an der Natur und die zunehmenden Flussverschmutzungen infolge des illegalen Goldabbaus in ihren Lebensgrundlagen bedroht werden.

Gläubiger in Peru mit Rosenkranz / © Geraldo Caso (dpa)
Gläubiger in Peru mit Rosenkranz / © Geraldo Caso ( dpa )
Quelle:
KNA