Papst Franziskus ermutigt zu täglichem Gebet

"Stärkungsmittel für die Seele"

Bei seiner Auslegung des Tagesevangeliums an diesem Sonntag warnte Papst Franziskus davor, in der Hektik des Alltags die Liebe zu Gott erkalten zu lassen. Die Medizin dafür sei das Gebet, so Franziskus beim Angelusgebet im Vatikan.

Zum Gebet gefaltete Hände / © Katharina Ebel (KNA)
Zum Gebet gefaltete Hände / © Katharina Ebel ( KNA )

Bei seinen Überlegungen ging Franziskus von dem Passus aus dem Lukasevangelium aus, in dem Jesus fragt, ob der Menschensohn, wenn er kommt, noch Glauben auf der Erde vorfinden werde (18,8). Eine Frage, die nachdenklich stimmt und einen größeren Glauben in uns erwecken will.

Soviele Krieg, soviel Armut...

Den Bogen zu unserer Zeit schlagend, fragte der Papst: "Stellen wir uns vor, der Herr käme heute auf die Erde: Er würde leider so viele Kriege, Armut und Ungleichheit sehen, und gleichzeitig große technische Errungenschaften, moderne Fortbewegungsmittel und Menschen, die immer hin- und her hetzen, ohne jemals innezuhalten. Aber würde er jemanden finden, der ihm Zeit und Liebe schenkt, ihn an die erste Stelle setzt? Vor allem aber sollten wir uns fragen: Was würde er in mir, in meinem Leben, in meinem Herzen finden? Welche Prioritäten würde er sehen?"

Papst Franziskus beim Angelusgebet am Fenster des Apostolischen Palasts / © Vatican Media/Romano Siciliani (KNA)
Papst Franziskus beim Angelusgebet am Fenster des Apostolischen Palasts / © Vatican Media/Romano Siciliani ( KNA )

In der Hektik unserer Tage würden wir uns oft auf zweitrangige Dinge konzentrieren und dabei die Verbundenheit mit dem Herrn verlieren. Doch dafür gebe es eine "Medizin".

Die Liebe und Freude erfahren, die Gott uns schenkt

"Das Gebet ist die Medizin des Glaubens, das Stärkungsmittel für die Seele", so Franziskus. "Es muss aber ein ständiges Gebet sein. Wenn wir eine Kur machen, um gesund zu werden, ist es wichtig, dass wir sie auch einhalten, dass wir die Medikamente auf die richtige Art und Weise und zur richtigen Zeit, mit Beständigkeit und Regelmäßigkeit einnehmen. Und das gilt für alle Bereiche des Lebens."

Um unseren Glauben zu nähren, also die Liebe, Freude und Hoffnung zu erfahren, die Gott uns schenkt, müssten wir dem Herrn unser Herz öffnen und uns Zeit fürs Gebet nehmen.

Das Gebet der Großmütter

Dafür empfahl der Papst das Stoßgebet, das "vor allem die Großmütter gut kennen". Diese kurzen, leicht auswendig zu lernenden Gebete könnten wir im Laufe des Tages bei verschiedenen Tätigkeiten wiederholen können, um mit dem Herrn verbunden zu bleiben.

Abschließend gab Franziskus den Gläubigen noch folgende Anregung mit auf den Weg: "Wie oft schicken wir den Menschen, die wir lieben, kleine Botschaften! Lasst uns dies auch mit dem Herrn tun, damit das Herz mit ihm verbunden bleibt. Und wir sollten auch nicht vergessen, seine Antworten zu lesen! Wo finden wir sie? Im Evangelium, das wir immer zur Hand haben und jeden Tag aufschlagen sollten, damit wir ein  Wort des Lebens empfangen können, das an uns gerichtet ist."

Quelle:
VN