Missbrauchsstudie für Bistum Essen angekündigt

Vorstellung für Februar geplant

Eine Aufarbeitungsuntersuchung zu sexuellem Missbrauch im Bistum Essen soll Mitte Februar kommenden Jahres vorgestellt werden. Bischof Overbeck machte vorab auf die Ausmaße des "Missbrauchsskandals" in der Kirche aufmerksam.

Blick auf den Essener Dom / © Borisb17 (shutterstock)

Im Ruhrbistum läuft seit März 2020 eine externe Studie des sozialwissenschaftlichen Instituts für Praxisforschung und Projektberatung München (IPP). Sie soll Missbrauchsfälle und den Umgang damit untersuchen und dabei auch Strukturen aufzeigen, die Missbrauch und Vertuschung begünstigten. Das teilte das Bistum Essen der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) mit.

Sexueller Missbrauch bedeute vor allen Dingen Machtmissbrauch

In einem Video-Interview der "Westdeutschen Allgemeinen Zeitung" ("WAZ") machte Ruhrbischof Franz-Josef Overbeck auf die Ausmaße des "Missbrauchsskandals" in der Kirche aufmerksam. Der Begriff könne genutzt werden, um das Phänomen kleinzureden, warnte er.

Bischof Franz-Josef Overbeck / © Harald Oppitz (KNA)
Bischof Franz-Josef Overbeck / © Harald Oppitz ( KNA )

"Ich glaube, es ist ein Skandal, der geht weiter als nur über den Missbrauch zu reden", so Overbeck. "Es ist ein Skandal, der betrifft auch das Wesen der Kirche an sich." Sexueller Missbrauch bedeute vor allen Dingen Machtmissbrauch.

Bistum Essen

Das Bistum Essen ist eines der jüngsten und kleinsten unter den 27 römisch-katholischen Bistümern in Deutschland. Auch in Nordrhein-Westfalen ist es mit 1.877 Quadratkilometern und knapp 680.000 Mitgliedern das kleinste Bistum.

Es wurde am 1. Januar 1958 aus Teilen der (Erz-)Bistümer Köln, Münster und Paderborn errichtet; damals zählte die Diözese noch rund 1,5 Millionen Mitglieder.

Blick auf den Essener Dom / © frantic00 (shutterstock)
Quelle:
KNA