Italiens Bischöfe gratulieren Meloni

"Große Herausforderungen"

Italiens katholische Kirche hat der neuen Regierungschefin Giorgia Meloni zum Amtsantritt gratuliert. Der Vorsitzende der Italienischen Bischofskonferenz betonte dabei auch die Bedeutung eines europäischen Engagements für Frieden.

Italienische Fahne vorm Petersdom (shutterstock)

Kardinal Matteo Zuppi übermittelte der Wahlsiegerin in einem Schreiben seine "aufrichtigen Glückwünsche". Meloni ist am Samstag in Rom als Ministerpräsidentin vereidigt worden.

Giorgia Meloni, Ministerpräsidentin von Italien / © Fabrizio Corradetti/LPS via ZUMA Press Wire (dpa)
Giorgia Meloni, Ministerpräsidentin von Italien / © Fabrizio Corradetti/LPS via ZUMA Press Wire ( dpa )

Das Rechtsbündnis aus ihrer Partei "Fratelli d'Italia", der Lega mit Matteo Salvini und Silvio Berlusconis Forza Italia hat seit der Wahl vom 25. September die absolute Mehrheit in beiden Parlamentskammern. Am Sonntag ist sowohl die Amtsübergabe von Mario Draghi an Meloni als auch das erste Treffen des Ministerrats geplant.

Kardinal Matteo Zuppi / © Cristian Gennari/Romano Siciliani (KNA)
Kardinal Matteo Zuppi / © Cristian Gennari/Romano Siciliani ( KNA )

Mit Meloni beginne für Italien ein historisches Kapitel, so Kardinal Zuppi in seinem Schreiben. Die neue Regierung sei die erste, die von einer Frau als Ministerpräsidentin geführt werde.

"In voller Übereinstimmung mit Europa"

Zugleich erinnerte Zuppi an die großen Herausforderungen, vor der die neue Regierung nun stehe. Dazu zählten Armut, demografische Entwicklung, Energiekrise, Jugendarbeitslosigkeit sowie die Integration von Migranten. Über all dem schwebe die "Tragödie des andauernden Krieges", so Bolognas Kardinal. Er betonte die Bedeutung eines gemeinsamen Engagements für den Frieden, "in voller Übereinstimmung mit Europa".

Die Kirche in Italien werde es "nicht versäumen", sich an einem "konstruktiven Dialog" mit der neuen Regierung zu beteiligen – für das "Gemeinwohl des Landes" und den "Schutz der unverletzlichen Rechte der Person und der Gemeinschaft", so Zuppi abschließend.

Radikale Rechte feiert Wahlsieg in Italien

Der Wahlsieg von Giorgia Meloni und deren rechtsradikaler Partei Fratelli d'Italia hat bei ihren rechten Verbündeten in Europa Jubel und Genugtuung, vielerorts aber vor allem Sorgen hervorgerufen. Die Nationalistin und EU-Skeptikerin wurde bei der Wahl klar stärkste Kraft, nach Hochrechnungen vom Montagmorgen kommen die "Brüder Italiens" auf mehr als 26 Prozent der Stimmen. Die gesamte Rechtsallianz hat wegen der Besonderheiten des italienischen Wahlrechts künftig eine klare, absolute Mehrheit im Parlament.

Giorgia Meloni, Vorsitzende der rechtsradikalen Partei Fratelli d'Italia (Brüder Italiens) / © Oliver Weiken (dpa)
Giorgia Meloni, Vorsitzende der rechtsradikalen Partei Fratelli d'Italia (Brüder Italiens) / © Oliver Weiken ( dpa )
Quelle:
KNA